Mölln (pm). Der Familienzentrumshund Emma hat am Sonnabend, 1. April (kein Scherz) seine Ausbildung zum Schultherapiehund erfolgreich absolviert. Nach einer einjährigen Ausbildung mit viel Theorie und Praxis konnten Emma und ihre Hundeführerin Ariane Hesse (Dipl.-Psych.) die gemeinsame Ausbildung erfolgreich abschließen.
In mehr als 110 Unterrichtsstunden haben beide bei verschiedenen Fachkräften viel Wissen zur Haltung und zum Umgang mit Hunden, zu lerntheoretischen Grundlagen, zu rechtlichen Voraussetzungen für einen Schulhundeinsatz, zu Krankheiten und erforderlichen Hygienemaßnahmen sowie praktischen Übungen erlangt.
Was macht der Hund mit so einer Ausbildung?
Die Ausbildung zum Schultherapiehund ermöglicht dem Therapeuten-Hunde-Team den Einsatz, zum Beispiel im Rahmen des Unterrichtes oder anderweitig an einer Schule. Hierbei geht es nicht vorrangig darum, ein Haustier zum Streicheln in den Unterricht zu holen, sondern vielmehr die Schüler und Schülerinnen auf einer anderen Lernebene zu erreichen. Der Hund dient unter anderem als Beziehungskatalysator und fungiert als Teampartner. Dass Hunde aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit schon in der Lage sein können, das Unterrichtsgeschehen positiv zu beeinflussen, ist manchem vielleicht aus den Medien bekannt. Ziel des Einsatzes eines Hundes mit Kindern ist es, die Aufmerksamkeit der Kinder besser fokussieren oder aber auch motorische Fähigkeiten sorgfältiger auszuführen zu können und insgesamt die Motivation zur Mitarbeit zu erhöhen und ein angenehmes Lernklima herzustellen.
Ein Hund hat demnach nicht nur einen individuellen, sondern auch einen ganzheitlichen sozialen Einfluss auf die gesamte Lerngruppe. Durch das gezielte Einsetzen in kleinen Einheiten, können die Kinder ihre Selbstwirksamkeit steigern und ihre sozialen Kompetenzen erweitern und ausbauen.
Was macht ein Hund genau im Unterricht?
Nach einer gewissen Vorbereitung („Verhaltensregeln im Umgang mit dem Hund“, „Wie kann der Hund beim Erarbeiten eines Themas behilflich sein?“) und dem Erstellen eines Lernplans für ein bestimmtes Unterrichtsthema, stellt der Hund ein Bindeglied im Unterrichtsprozess dar und ergänzt durch kleine Aktivitäten (zum Beispiel das Apportieren von kleinen Gegenständen und daran geknüpfte Aufgaben oder Würfeln von Zahlen oder Farben) den Unterrichtsablauf.
Alles in allem bedarf es einer guten Vorbereitung, wenn man einen Schulhund in den Unterricht einbauen möchte und es kostet vielleicht auch etwas mehr Zeit, um ein Thema zu bearbeiten. Dafür hat man einen nachhaltigeren Effekt in verschiedenen Lernbereichen.
Emma kann ab sofort bei Interesse im Rahmen ihrer Tätigkeit (und der von Ariane Hesse) im Familienzentrum unentgeltlich im Schulkontext eingesetzt werden. Für Anfragen und weiteren Austausch kann über die Mailanschrift familienzentrum@kg-moelln.de der Kontakt aufgenommen werden.