Herzogtum Lauenburg (pm). Es ist eine große Sorge, die viele Hundehalter häufig begleitet: Die Angst, dass der eigene Vierbeiner einen sogenannten Giftköder fressen und an den Folgen sterben könnte. Dass diese Angst nicht unbegründet ist, zeigen leider immer wieder Berichte über Hunde, die ihr Leben verloren haben, weil Menschen gezielt mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen gespickte Köder ausgelegt haben. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt daher wichtige Tipps für den Notfall.
Schon beim kleinsten Verdacht, ihr vierbeiniger Liebling könnte einen Giftköder aufgenommen haben, sollten Hundehalter sofort handeln und ihr Tier zum Tierarzt bringen. Oft kann nur die sofortige Behandlung das Leben des Vierbeiners retten. Einige Giftköder verursachen schon binnen kürzester Zeit erste Vergiftungsanzeichen. Mögliche Symptome sind Erbrechen, übermäßiges Hecheln, vermehrt weißer Speichel, blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen, Durchfall oder eine allgemeine Teilnahmslosigkeit. „Allerdings machen sich die Symptome, abhängig von der Art des Giftköders, nicht immer sofort bemerkbar“, erklärt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Zeigen sich erste Symptome, greifen viele Hundehalter in ihrer Not zunächst zur Selbstmedikation. Diese Rettungsversuche kosten jedoch wertvolle Zeit und können sogar lebensgefährlich für den Hund sein. „Hundehalter sollten ihren Hund keinesfalls zum Erbrechen bringen. Wurden ihm ätzende Stoffe oder scharfkantige Gegenstände verabreicht, könnte dadurch sein Zustand verschlimmert werden“, warnt Dr. Anette Fach.
Hat der Hund tatsächlich einen Giftköder gefressen, sollten Tierhalter zudem Strafanzeige bei der Polizei oder der zuständigen Staatsanwaltschaft erstatten und einen Strafantrag stellen. Denn gemäß Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.
Gefahrenquellen vermeiden mit dem richtigen Training
Im Idealfall nimmt ein Hund natürlich gar nicht erst etwas vermeintlich Essbares vom Boden auf. Was so einfach klingt, erfordert allerdings ein intensives Training. Eine hundertprozentige Sicherheit bietet das Training zwar nicht, aber die Gefahrenquelle Giftköder lässt sich dadurch häufig etwas mindern. Ebenfalls ist es wichtig, dass Hundehalter ihren vierbeinigen Begleiter während des Spaziergangs genau im Auge behalten und sich aktiv mit ihm beschäftigen. Je mehr das Tier sich auf seinen Menschen konzentriert, desto weniger wird er mit der Nase am Wegesrand auf eigene Faust nach Abenteuern suchen. Trainingstipps und weitere Informationen rund um Giftköder finden Tierhalter auch auf der TASSO-Website.