Klinkrade (pm). Die Kommunalwahl in Schleswig-Holstein ist gelaufen. Angesichts der landesweit sehr schlechten Wahlbeteiligung von 47,1 Prozent war sie doch in den Dörfern des Amts Sandesneben-Nusse mit durchweg über 60 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt.
In Klinkrade ging es nur noch darum, wie viele Wähler der Wählergemeinschaft KfK (Klinkrader für Klinkrade) ihr Vertrauen aussprechen, hatte doch die langjährig etablierte AAW (Allgemeine Aktive Wählergruppe) bereits im Vorfeld die Segel gestrichen und trat gar nicht erst zur Wahl an.
Während die KfK in Klinkrade bereits in der letzten Wahlperiode mit konstruktiver Oppositionsarbeit Erfahrungen sammelte, musste die Wählergemeinschaft KfK (Kühsener für Kühsen) Kühsens sich erst wenige Wochen vor dem Meldeschluss zusammenfinden, weil nur die etablierte Wählergruppe um den amtierenden Bürgermeister angetreten wäre. Die bisher oppositionelle SPD hatte sich aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. So sollte wenigstens eine Gruppe der AWK (Aktive Wählergemeinschaft Kühsen) Paroli bieten.
Dass es nun gleich im ersten Anlauf zur Sitzmehrheit im Gemeinderat gereicht hat, kam selbst für die KfK überraschend. Die Klinkrader und Kühsener KfK hat sich jeweils aus den Reihen der Windkraftkritiker gegründet. Das Wählerverhalten deutet darauf hin, dass die Dorfbewohner sehr für das Thema sensibilisiert wurden, sind doch die Mitglieder der etablierten Gruppen oftmals Landeigentümer, die potenziell ein WKA auf ihren Flächen errichten könnten. Ähnliche Ergebnisse gab es in so manchem Dorf im Herzogtum. So sitzen zum Beispiel in Krukow und Lütau im Südkreis ebenfalls ab sofort Windkraftkritiker in den Gemeinderäten. Landesweit sind sogar einige Kandidaten der Bewegung in Fraktionsstärke in die Kreistage eingezogen.
Diese Ergebnisse zeigen: Viele Menschen stehen dem Thema Windkraft nach wie vor sehr skeptisch gegenüber. Die Verantwortlichen aller politischen Ebenen täten gut daran, dies nicht zu ignorieren.