Ratzeburg (pm/gb). Am Sonnabend, 9. November 2024 wird der CDU-Kreisvorsitzende und Lauenburgische Landtagsabgeordnete Rasmus Vöge den Stolperstein für Aenne Raaz in der Lübecker Straße 19 in Ratzeburg reinigen. Diese Geste ist ein Ausdruck des Gedenkens an die Millionen von Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Begleitet wird Rasmus Vöge von der Vorsitzenden der Jungen Union Ratzeburg / Mölln, Mara Feige.
Stolpersteine sind Gedenksteine, die vor den letzten selbstgewählten Wohnorten der Opfer im Gehweg eingelassen sind. Jeder Stein ist mit einer individuell gefertigten Messingtafel versehen, die Informationen über den Namen, das Alter und das Schicksal des jeweiligen Opfers enthält. Mit der Reinigung des Stolpersteins für Aenne Raaz möchte Rasmus Vöge ein Zeichen setzen und das Gedenken an die Opfer des Holocaust wachhalten.
Die Reinigung des Stolpersteins findet um 11 Uhr statt und ist eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, sich dem Gedenken anzuschließen und gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen setzen wollen.
Hintergrund
Aenne Raaz, geb. Borchardt, wurde am 28. Juni 1891 in Schönebeck (Elbe) geboren. Sie stammte aus einer jüdischen Familie. Sie heiratete am 2. August 1914 in Berlin-Schöneberg den Rechtsanwalt Ewald Raaz. 1936 übersiedelte das Ehepaar von Berlin nach Ratzeburg, in der Hoffnung auf ein unbehelligtes Leben. Sie wohnten in der Lübecker Straße 19. Ingrid Philipp, eine Nachbarin, beschrieb Aenne Raaz als „überaus gebildete, nette und liebenswerte Frau“. Sie nahm sich mit Gift das Leben, nachdem sie Kenntnis von ihrer bevorstehenden Deportation erlangt hatte. Sie starb am 18. Februar 1945, als Auschwitz bereits befreit war. Ihr Ehemann wurde nach dem Untergang des NS-Regimes von den britischen Besatzern zum ersten Landrat des Kreises ernannt. Er starb 1958.