Mölln (pm). Mit einem großen Festakt hat Mölln den 75. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert. Zahlreiche Organisationen präsentierten sich aus diesem Anlass am Donnerstag, 23. Mai, in der Stadtwerke-Arena. Es war der Auftakt für die Aktion „Demokratie JA(HR)“.
Viele Möllner Organisationen machen mit
Alle waren gekommen: Die Stadt Mölln war ebenso dabei wie das Land Schleswig-Holstein, zahlreiche Schulen, der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, viele soziale Organisationen, die Omas gegen Rechts – und natürlich Till Eulenspiegel und viele Möllner. An diesem frühen Donnerstag ist die Stadtwerke-Arena gut gefüllt. Lebendiges Stimmengewirr empfängt die Besucher. Und die müssen aufpassen, wo sie hintreten. Denn auf dem Boden der Sporthalle liegen Hunderte Zettel. „Das Grundgesetz – bitte nicht mit Füßen treten“ steht auf ihnen oder „Das Grundgesetz – Lass es nicht links liegen“.
„Zeichen für Demokratie setzen“
Die Veranstaltung bildet den Auftakt der Reihe „Demokratie JA(HR)“. Rund 20 Organisationen stehen dahinter. „Wir wollen den Schatz unserer Demokratie mit den Möllner Bürgerinnen und Bürgern feiern“, erklärt Pastorin Hilke Lage, eine der Initiatorinnen. „Ein Bündnis dieser Größe ist wirklich etwas Besonderes. Uns eint, dass wir ein Zeichen für die Demokratie setzen wollen.“ Lage freut sich, dass so viele Menschen an diesem Abend den Weg in die Stadtwerke-Arena gefunden haben – und ist auch ein wenig positiv überrascht.
NDR-Moderator Daniel Kaiser führt durch den Abend
Denn um die Demokratie in Deutschland muss man sich gerade Sorgen machen. Das weiß auch der NDR-Moderator Daniel Kaiser. Er führt auf der Bühne durch den Abend und moderiert kleine Gesprächsrunden zum Thema. „Toll, was hier brummt und los ist. So geht Demokratie!“, ruft Kaiser zur Begrüßung in die Runde. Nach einer musikalischen Eröffnung durch die Möllner Big Brass Company kommt die erste Gesprächsrunde auf die Bühne.
„Was bedeutet Ihnen das Grundgesetz?“
„Was bedeutet Ihnen das Grundgesetz?“, fragt Kaiser unter anderem Lauenburgs Propst Philip Graffam. „Für mich bedeutet das Grundgesetz Freiheit“, sagt Graffam und weist vor allem auf die dort verankerte Religionsfreiheit hin. „Wir brauchen die Religionsfreiheit und den Dialog“, so der Propst. Möllns Bundestagsabgeordneter Konstantin von Notz (Bündnis90/Die Grünen) mahnt vor allem die Pressefreiheit an. Die sei ein wichtiges Instrument zur Verteidigung der Demokratie – und sie sei derzeit in Gefahr. Dem stimmt Munireh Mohammadi zu. Sie kommt aus dem Iran und erinnert an den desolaten Zustand der Demokratie in dem Land.
Weitere Veranstaltungen in Mölln geplant
Im Mittelpunkt des Abends stehen Begegnungen. Jung trifft Alt, Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen gehen aufeinander zu, reden. Und man ist sich einig: Mit dem Grundgesetz ist uns ein richtig großer Wurf gelungen. Das soll in Mölln noch weiter gefeiert werden. Geplant sind weitere Feste, Konzerte, Zeitzeugengespräche, ein Filmabend. „Mölln ist bunt, vielfältig, inklusiv und vor allem demokratisch“, sagt Pastorin Hilke Lage.