Von Antje Gaedt
Das Sehnsuchtsziel Französisch Polynesien ist für viele Sinnbild eines exotischen Südseetraums. Palmengesäumte Sandstrände, kristallklares, türkisblaues Wasser, üppig grüne Berge und luxuriöse Überwasser-Bungalows sind nur einige Höhepunkte. Tahiti ist die Hauptinsel, auf der alle Urlauber ankommen. Insgesamt 118 Inseln verteilt auf ein Seegebiet von der Größe Europas umfasst das Südseeidyll.
Schon Paul Gaugin wollte hier sein Paradies finden. Er verewigte Tahiti auf seinen Bildern mit farbenfrohen Landschaften und exotischen Frauen. Dem später berühmt gewordenen Künstler ist auf Tahiti heute ein eigenes Museum gewidmet. Klein, aber fein, portraitiert das Museum den Lebensweg Gaugins. Original Gemälde sucht man hier vergebens, dafür gibt es Kopien einiger Bilder, Dokumente und Fotografien.
Tahiti – das Herz Französisch Polynesiens
Tahiti ist eine wunderschöne Südsee Insel, auch wenn einige benachbarte Inseln noch idyllischer und ursprünglicher sind. Tahiti bietet eine Mischung aus Naturhighlights, Kultur und modernem Komfort. Die Insel ist mit der Hauptstadt Papeete quirlig auf dem bunten Markt, die kleine Innenstadt ist gespickt mit hübschen Boutiquen und Cafés. Wer gerne auch etwas aktiv im Urlaub ist, für den lohnen sich ein paar Tage auf der Hauptinsel.
Ich leihe mir für einen Tag ein Auto und umrunde die größere Hauptinsel Tahiti Nui. Eine wunderschöne Küstenlandschaft zeigt sich mir. An einem Strand stehen einheimische Surfer auf dem Brett und warten auf die große Welle, mit Paddel und eher an unser neuerdings bekanntes „Stand Up Paddling“ erinnernd als an Wellenreiten. Etwas weiter schießt das Wasser durch ein sogenanntes „Blowhole“ dicht neben der Straße aus den Felsen. Je weiter weg ich von Papeete komme, desto ursprünglicher scheint mir die Gegend zu sein. Kleine Jungs springen quietschvergnügt ins Wasser und Palmen wiegen sich im Wind an Naturstränden mit den dicht bewachsenen Bergen im Hintergrund.
Das Inland von Tahiti ist üppig grün und eine Erkundungstour hierher lohnt auf jeden Fall. Wasserfälle, ein malerischer Fluss – wundervoll erfrischend zum Baden – und Berge durchziehen das Inselinnere. Wanderwege bieten leichte und anspruchsvollere Touren an. Am besten immer mit einem Guide auf Wanderschaft gehen.
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In Polynesien gibt es viele schwarze Strände vom Vulkangestein. -
Eine Radtour auf Moorea ist entspannt und landschaftlich reizvoll. -
Direkt vor dem Strand zeigt sich eine bunte Unterwasserwelt. -
Blick vom Belvedere auf die Cook’s und Opunohu Bay. -
Das Inland Mooreas ist bergig und grün.
Moorea – eine Insel wie aus einem Märchen
Nur einen Katzensprung entfernt – genau genommen etwa zehn Minuten mit dem Propellerflieger – liegt Moorea. Als kleine Schwester Tahitis bezeichnet, punktet Moorea mit einer fischreichen Lagune und weißen Sandstränden. Im Inneren türmen sich dicht bewachsene Berge. Moorea ist entspannt, der Rhythmus ist ruhig, man hat Zeit. Die Cooks Bay und Opunohu Bay ziehen sich wie Fjorde in das Eiland. Einen wunderschönen Panoramablick über die beiden Buchten habe ich vom Belvedere, einem Aussichtspunkt im Inselinneren.
Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen sind auf Moorea beliebte Aktivitäten. In der Lagune und rund um die Motus tummeln sich bunte Fische um die Korallen. Ich bin begeistert über die Vielzahl bunter Fische bei nur einem Schnorchelgang vom Strand aus. Wenn die Buckelwale vor der Küste auftauchen gibt es hier zudem die Möglichkeit mit den Meeressäugern zu schnorcheln, begleitet von Meeresbiologen. Wer Glück hat, trifft zudem auf einen der vielen Delfine, die rund um die Insel beheimatet sind.
Kleine, einsame Inseln, sogenannte Motus, sind Moorea vorgelagert. Hierher gelang man am besten per Kajak (Achtung Strömungen) oder auf einem Bootsausflug. Ein leckeres Picknick auf einer Robinson Insel mit Blick auf Moorea ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Etwas touristisch, aber durchaus sehenswert ist das Tiki Village. Hier haben die Einwohner ein traditionelles Dorf errichtet, in dem sie polynesische Handwerkskunst und Tänze vorführen. Besonders hat mich der Feuertanz beeindruckt, bei dem Fackeln durch die Luft gewirbelt werden. Wer mag, probiert ein typisches Essen aus dem Erdofen. Auf heißen Steinen wird das Essen im Sand gegart, bedeckt mit Bananenblättern. Ein empfehlenswertes Erlebnis.
Ich habe mir auf Moorea mehrfach ein Fahrrad ausgeliehen und bin die verschiedenen Wege entlang geradelt. Da die Inselstraße, die an der Küste entlangführt, meist flach verläuft, ist es ein gemütlicher Ausflug. Nur im Inselinneren wird es anstrengend, dafür ist es dort noch wild, grün und ursprünglich.
Wann am besten und wohin genau?
Die Inselwelt Französisch Polynesiens kann man bei durchschnittlich 27 Grad generell das ganze Jahr über gut besuchen. Von Mai bis November ist Trockenzeit und die beste Saison. In unserem Winter wird es feuchter, wärmer und in der Zeit fällt auch der meiste Regen.
Um die Inselwelt Polynesiens zu erkunden, bietet sich ein Inselhopping an. Je nach Geschmack lassen sich verschiedene Inseln auf einer Reise kombinieren. Es gibt Inseln, die besonders durch Unterwasser-Artenreichtum punkten und somit perfekt für Schnorchler und Taucher sind (z.B. Rangiroa). Andere sind romantische Destinationen wie aus dem Bilderbuch mit herrlichen Lagunen und quietschweißem Sand (z.B. Moorea, Bora Bora). Und für Wanderlustige gibt es tiefe Flusstäler, Wasserfälle und dichte Wälder zu erkunden (z.B. Tahiti). Generell ist Polynesien eine Outdoor Destination.
Bereits in dieser Serie erschienen:
Teil 1: Vom Herzogtum in die Welt: Auf nach Bali
Teil 2: Vom Herzogtum in die Welt: Rom ist immer eine Reise wert!
Teil 3: Vom Herzogtum in die Welt: Eine geheimnisvolle Tempelanlage und die kambodschanische Seite einer Touristenstadt
Teil 4: Vom Herzogtum in die Welt: Costa Rica – Land des Dschungels
Teil 5: Vom Herzogtum in die Welt: Spaniens Costa Brava, die wilde Küste
Teil 6: Vom Herzogtum in die Welt: Wandern, Entdecken und Genießen auf der Halbinsel von St. Tropez
Teil 7: Vom Herzogtum in die Welt: Andalusien – Prachtvolle Paläste, stille weiße Dörfer und eine malerische Landschaft
Teil 8: Vom Herzogtum in die Welt: Hochzeitsbräuche der Welt
Teil 9: Vom Herzogtum in die Welt: Florenz – die romantische Stadt am Arno