Geesthacht (pm). Als Kind machte Helmut Knust die Gegend unsicher. Der Hamwarder Jung streifte durch Felder, Wiesen und Wälder. Er entdeckte die Heimat. Er verbrachte eine glückliche Kindheit. „Wir waren eine Dorfgemeinschaft“, erinnert er sich, „und wir haben uns selber versorgt. Das war ein großes Glück.“
Kenntnisse über die Heimat gewann Knust, Jahrgang 1946, auch über den Schulunterricht. Zunächst in Hamwarde, wo sein Lehrer sich um die ersten vier Klassenstufen gleichzeitig kümmern musste. Danach führte ihn sein Schulweg nach Geesthacht. Dort hat er längst auch seinen Lebensmittelpunkt gefunden. „Ich lebe seit 46 Jahren in der Stadt“, sagt Knust.
Gleichwohl hat er seine Heimat nicht vergessen. Er fühle sich nach wie vor als „Dörfler“, sagt er. Doch sein Fokus ist in all den Jahren natürlich größer geworden. Ablesen lässt sich dies an seiner Arbeit für den Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg. Knust leitet die Bezirksgruppe Geesthacht, die 145 Mitglieder hat, engagiert sich für Publikationen, erforscht Nachlässe für das Stadtarchiv, gestaltet Ausstellungen mit und hält – sofern keine Pandemie auf den Plan tritt – regelmäßig Vorträge.
Eine Arbeit, die dem gelernten Industriekaufmann in Rente offensichtlich große Freude bereitet. Er schwärmt von der guten Zusammenarbeit mit der Kommune, dem Krügerschen Haus und Geesthachts neuem Archivar Christoph Raneberg. Für die Stiftung Herzogtum Lauenburg beteiligt er sich an der Audioreihe „Geschichte(n) aus den lauenburgischen Städten“ mit einem Beitrag über den „Perleberger Vertrag von 1420“. Er folgt auf Dr. Anke Mührenberg, die über den Ersten Kreistag in Ratzeburg nach dem Krieg sprach. Knusts Vortrag ist ab Dienstag, 2. März, um 11 Uhr auf www.kulturportal-herzogtum.de unter Kategorie „Südlich der A24“ zu hören. Zu finden sind die Beiträge zudem auf der Plattform https://anchor.fm/.