Rosenhagen/Dutzow (pm). Das traditionelle Brückenfest in Rosenhagen/Dutzow musste in diesem Jahr ja wegen der Corona bedingten Beschränkungen leider ausfallen. Dennoch haben sich Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren Kneese und Kittlitz sowie Bürger aus beiden Gemeinden am gestrigen 3. Oktober kurzfristig spontan mit dem Feuerwehrmusikzug Tramm zu einer Gedenkstunde auf der Brücke zwischen Rosenhagen und Dutzow getroffen.
An den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit musste gerade wegen des Ausfalles des Brückenfestes gedacht werden. Bürgermeisterin Barbara Eggert aus Kittlitz mit den Gemeindevertretern Patrik Hoffmann, Thorsten Burmeister und Henning Riehn sowie der stellvertretenden Kneeser Bürgermeisterin Susanne Illmann mit den Gemeindevertreterinnen Anett Pawelzik und Martina Keuffel hatten sich zusammen mit den beiden Wehrführern Dieter Engert – Kittlitz – und Steven Heinke – Kneese – entschlossen die Gedenkveranstaltung kurzfristig stattfinden zu lassen.
Barbara Eggert erinnerte an den Bau der Brücke vor über 30 Jahren. Einige Mitwirkende von damals waren bei der Gedenkveranstaltung jetzt dabei. Sie hatte unter anderem ein gemaltes Bild von der Grenzsituation vor dem Brückenbau der verstorbenen Kittlitzer Künstlerin Gundula Müller-Kasch von 1990 ausgestellt. Es zeigt den Schlagbaum von westlicher Seite und den Wachturm auf der östlichen. Diese sind Dank des Einsatzes der Deutschen in der ehemaligen DDR verschwunden.
Der damalige Kampf war friedlich und voller Hoffnung und Träume. „Auch wenn nicht – wie im richtigen Leben – alle Träume in Erfüllung gegangen sind, haben wir doch vieles erreicht“, so Barbara Eggert. Trotz Unzulänglichkeiten hat sich in den vergangenen 30 Jahren vieles insgesamt positiv verändert. Mit dem Verschwinden der Barrieren veränderte sich für viele – insbesondere für die Ostdeutschen – das Leben. Sie wies allerdings auch darauf hin, dass die unterschiedlichen Corona Regelungen gerade hier an der Nahtstelle zweier Bundesländer andere Barrieren geschaffen hat, die nicht immer auf Verständnis gestoßen sind. Die Einreisebeschränkungen für Mecklenburg-Vorpommern hatten hier kürzlich an der Badestelle in Dutzow für einen Polizeieinsatz gesorgt. Seit 30 Jahren gewachsene Strukturen müssen mit Blick auf die Einheit künftig Berücksichtigung finden. Barbara Eggert sprach die Hoffnung aus, dass im kommenden Jahr das Brückenfest in der bekannten Form wieder gefeiert werden kann.