Duvensee (pm). In seiner Eigenschaft als erster Vorsitzender des Vereins Duvenseer Moor begrüßte Gerd Vogler rund 100 Zuhörer. Sie waren am 26. Februar in die Duvenseer Schmiede gekommen, um der Vorstellung des hydrologisch bodenkundlichen Gutachtens der Duvensee-Niederung beizuwohnen. In seiner Einleitung versäumte er es nicht, der Gemeinde Duvensee, in Person Bürgermeister Hans-Peter Grell, für die Bereitstellung des Gemeinschaftshauses zu danken.
Die Erstellung dieses Gutachtens wurde notwendig, nachdem sich Befürworter und Gegner für ein Naturschutzgebiet Duvenseer Moor auf der Veranstaltung zur Vorstellung des Schutzwürdigkeitsgutachtens scheinbar unversöhnlich gegenüberstanden. Es wurde in der Zeit vom Sommer 2017 bis zum Herbst 2019 gefertigt.
Gerd Vogler übergab das Wort sogleich an Dr. Thomas Holzhüter, Dezernatsleiter im LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umweltschutz und ländliche Räume), der in seiner kurzen Einleitung von dem Anblick der vielen Kraniche und Gänse über dem Moor schwärmte, um dann den Stab an Helge Luthe vom Planungsbüro Mordhorst-Brettschneider GmbH zu übergeben, dessen Mitarbeiter das Gutachten maßgeblich erstellt und verfasst haben.
Helge Luthe zeigte einen Umriss über die vielen Tests und Untersuchungen, die unter anderem Kernbohrungen zur Untersuchung der Bodenbeschaffenheit und geschichtlichen Entwicklung des Moores beinhalten. Letztendlich sei es das Ziel, mit der Wiederherstellung eines Flachwassersees die Folgen der einstigen Trockenlegung Rückgängig zu machen. Somit wäre der bestmögliche Naturschutz für die Niederung gegeben. Die Präsentation steht hier zum Download bereit.
Im Anschluss präsentierte Gerd Vogler die bisherige Arbeit des Vereins Duvenseer Moor. Nicht ohne einen gewissen Stolz kann auf viel bisher Erreichtes zurückgeblickt werden. Seit Gründung des Vereins hat es mehr als 200 Zusammenkünfte der Mitglieder gegeben, deren Anzahl seit der Vereinsgründung stetig gestiegen ist. Maßnahmen zur Wasserstandsregelung, Anlage eines Wanderpfades mit Bau einer Aussichtsplattform, Bau und Anbringung von Nisthilfen und die Schaffung von Blühflächen sind nur einige der Aktivitäten. Die gesamte Präsentation finden Sie hier. Dadurch konnten zum Beispiel selten gewordene Vogelarten, wie die Feldlerche und das Braunkehlchen, wieder in unseren Gefilden gesichtet werden. Die Bürgerinitiative Duvenseer Moor ist nach anfänglicher Kritik ebenfalls zufrieden.
Die Leiterin der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften im Naturparkzentrum Uhlenkolk, Jeanine Wagner, moderierte dann die Fragerunde der Zuhörer zu dem bis dahin Vorgetragenen und übergab das Wort dann an Diplom-Biologe Bernd Struwe-Juhl, der für das Flächenmangement innerhalb der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zuständig ist. Naturgemäß gehen durch die Schaffung des Sees Grünflächen für die landwirtschaftliche Nutzung verloren. Das Flächenmanagement will aber für einen Ausgleich für die betroffenen Landwirte sorgen. Die entsprechenden Vorhaben sind hier zu finden.
Auf der Veranstaltung wurde noch einmal deutlich, dass es gelungen ist, den „Kompromiss von Duvensee“ mit Leben zu erfüllen. Alle Beteiligten sind zufrieden mit dem Erreichten. Von Seiten der Landesbehörde gibt es weiterhin keine Bedenken. Der Verein kann seine Arbeit fortführen und wurde zum bisher Geleisteten allseits beglückwünscht, verbunden mit der Hoffnung, dass die Arbeit so erfolgreich weitergeführt werden kann.