Duvensee (pm). Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter, aber das ist den Kranichen egal:
Sie stehen auf’s Stiftungsland Duvenseer Moor.
Im Stiftungsland Duvenseer Moor im Herzogtum Lauenburg geht die Post ab. Allabendlich kommen hier bis zu 1.000 Kraniche zum Schlafen zusammen nachdem sie tagsüber in der Umgebung gefressen haben. Das Trompeten der anmutigen Großvögel fasziniert Naturschützer wie Anwohner gleichermaßen. Zum Begleitorchester gehören bis zu 3.000 Bleß-und Saatgänse sowie vielen Entenarten, unter ihnen Pfeif- und Krickenten.
Die Kraniche suchen zum Nächtigen vorzugsweise einen 30 Hektar großen Flachwasserbereich, der nach den Niederschlägen im Oktober entstanden ist, auf. Früher wurde das Duvenseer Moor – im Kernbereich 110 Hektar groß – entwässert, um Torf zu gewinnen. Heute heißt es wieder „Wasser marsch“. Für Wasservögel, Amphibien und Libellen ist dadurch ein neues Refugium entstanden.
Doch bevor sich dies so entwickeln konnte, hat das Land Schleswig-Holstein tief in die Tasche greifen müssen. Seit 2000 hat das Kieler Umweltministerium mit EU-Fördermitteln 1,25 Millionen Euro für den Ankauf der Moorflächen durch die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ausgegeben. Mit dem Ankauf allein ist es natürlich nicht getan. Damit die Renaturierung funktioniert, braucht es auch Unterstützer vor Ort.
Der Verein Duvenseer Moor ist mit viel Engagement ein Garant dafür, dass es mit dem Stiftungsmoor so erfolgreich vorangeht. Im Oktober 2019 haben die Vielfaltschützer, Staubretter in den Freilauf am Schöpfwerk Duvensee eingesetzt, um den Wasserstand im Moor weiter anzuheben. „Gut so!“, meinen zumindest Kranich und Co.. Und für den Klimaschutz wird auch etwas getan.
Nächstes Jahr wird das hydrologische Gutachten in der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit sollen alle die wasserrechtlichen Fragen im Duvenseer Moor dauerhaft gelöst und langfristig rechtlich festzuschreiben.