Herzogtum Lauenburg (pm/aa). „Angesichts des im Namen des Islam verübten, unsäglichen Terrors fühlen wir uns als Muslime dazu verpflichtet die Bevölkerung über Heimatliebe und Loyalität gegenüber dem Land als Teil des Islam aufzuklären“, lautet die Botschaft einer aktuellen Kampagne der Glaubensgemeinschaft „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ (AMJ), die auch im Kreis Herzogtum Lauenburg stattfinden wird. Durch die Kampagne erhoffen sich die Mitglieder, dass die Bürger von der klaren Differenzierung zwischen Muslimen und fanatischen Extremisten erfahren und nicht aus Unkenntnis zu voreiligen Schuldzuweisungen und Vorurteilen neigen. Dies würde nur zur Spaltung der Gesellschaft beitragen und das spielt nur den Extremisten in die Hände.
Im Rahmen der Kampagne werden gezielt die im Islam innewohnende Heimatliebe und Loyalität zum Staat vorgestellt. Sie wird auch den nicht-muslimischen Bürgern die Möglichkeit bieten ihre Fragen, Sorgen und Ängste mit uns zu teilen und mehr über die Lehre des Islam zu erfahren. Muslimische Theologen werden im Rahmen dieser Kampagne ganztägig bereitstehen, um die Fragen der am Telefon und in sozialen Medien zu beantworten.
Begleitet wird die Kampagne bis Juni von mehreren Flyer-Aktionen in den Innenstädten, Infostände und einer Dialogveranstaltung. Weitere geplante Aktionen ist das Pflanzen von Friedensbäumen, Blutspendeaktionen und Wohltätigkeitsläufe. So sind am 18. Mai, 1. Juni, 15. Juni und 22. Juni ein Infostand auf dem Ratzeburger Marktplatz geplant. Auch in Mölln sind Termine angedacht.
Die AMJ ist mit ihren 45.000 Mitgliedern deutschlandweit gut integriert und besitzt mit zirka 45 Prozent Hochschulreifenquote ein hohes Bildungsniveau unter ihren Jugendlichen. Fünf Familien der Gemeinde leben auch in Ratzeburg im gesamten Kreisgebiet sind es bis zu fünfzehn Familien. Die AMJ ist in Deutschland seit 2013 offiziell als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt, die Finanzierung läuft rein über Mitgliederspenden. Die AMJ ist die einzige islamische Bewegung, die daran glaubt, dass der von allen Muslimen erwartete Reformer und Messias in der Person Seiner Heiligkeit Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas (1835-1908) von Qadian (Indien) bereits erschienen ist. Alle anderen Muslime warten nach wie vor auf diese Person. Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas sah sich selbst als Nachfolger von Jesus Christus, als Reformer und dem Propheten Muhammad nachgeordnet.
„Er (Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas) warnte die Muslime vor einer irrationalen Interpretation des Korans und der falschen Anwendung des islamischen Rechts. Er erklärte, dass die Sprache des Korans zahlreiche Metaphern und Gleichnisse enthält und nicht immer wortwörtlich ausgelegt werden darf. Mirza Ghulam Ahmadas erklärte, dass die Vorstellung, bestimmte Verse des Korans seien aufgehoben (Abrogation), auf einem Irrtum beruht. Weiterhin erklärte er deutlich, dass den Lehren des Islam zufolge der Gebrauch von Gewalt in Fragen der Religion absolut verboten sei. Er betonte die Gleichwertigkeit von Frau und Mann und befreite so das weibliche Geschlecht von ihrer passiven Rolle, die sie in vielen islamischen Gesellschaften wegen der falschen Auslegung des Heiligen Koran und patriarchalischer Machtstrukturen einnehmen musste.“ (Quelle: https://ahmadiyya.de)
Die Mitglieder der AMJ sehen sich als Reformbewegung und sind der Auffassung, dass Religion und Staat klar getrennt sein müssen und dass es im Glauben keinen Zwang geben darf. „Es ist zur Zeit sehr viel Hass und Islamophobie vorhanden“, erklärt Iman Shakeel Ahmed Umar aus Hamburg. Dabei sei der Islam eine friedliche Relegion. „Deshalb ist es heutzutage wichtig, eine Infokampagne zu machen und die Menschen aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Wir wollen einen Dialog mit den Menschen starten“, so der Iman weiter. Denn Angst habe man nur vor etwas, dass man nicht kennt.