Mölln (pm). Im Rahmen der diesjährigen Reihe „Gestern schon an morgen gedacht“ laden der Kreisverband der Grünen zur Veranstaltung „Einkommen ohne Grund“ in die Geschäftstelle in der Marktstraße 8 nach Mölln ein. Referent ist Professor Thomas Straubhaar. Los geht es am Dienstag, 7. Mai, um 19.30 Uhr.
Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert
Immer weniger junge Menschen, die für immer mehr alte aufkommen müssen, eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich: Das Sozialsystem, wie wir es kennen, stößt an seine Grenzen. „Reformieren lässt es sich nicht“, sagt der Hamburger Ökonom Thomas Straubhaar. Aber revolutionieren: durch das bedingungslose Grundeinkommen.
Straubhaar will dafür sorgen, dass die gesellschaftlichen Lasten gleichmäßig verteilt sind. Wenn alle Menschen, vom Säugling bis zum Greis, ein Grundeinkommen erhalten, so entmündigt sie das nicht, sondern befreit sie zu Selbstständigkeit und eigenen Entscheidungen. Und der Staat investiert nicht länger in die Verwaltung des Mangels, sondern in die gerechte Behandlung aller Bürger.
Das klingt zu gut, um finanzierbar zu sein? – Möglich ist es aber, wie Straubhaar vorrechnet. Zum Beispiel indem wir aufhören, hauptsächlich Arbeit zu besteuern, aber nicht die Maschinen und Computer, die einen immer größeren Teil unserer Arbeit erledigen. Konsequent umgesetzt entstünde mit dem Grundeinkommen ein wirklich faires Steuertransfermodell.
Das bedingungslose Grundeinkommen soll ein liberaler, effektiver und sozialer Weg sein, Gerechtigkeit in ein aus dem Gleichgewicht geratenes Sozialsystem zu bringen – und so Wesentliches zum inneren Frieden beizutragen. Lokale Versuche gibt es bereits, aber, so Straubhaars Vision, Deutschland könnte als eine der größten und stabilsten Volkswirtschaften weltweit dieses Experiment wagen.