Brüssel (pm). Die Europäische Kommission hat die zur Stabilisierung der Preise ab 2015 aufgekauften Überschüsse am Milchmarkt zum allergrößten Teil wieder abgebaut. Am Freitag hat die Kommission erklärt, dass weitere 80.000 Tonnen des seit 2015 eingekauften Magermilchpulvers verkauft wurden. Der verbleibende Bestand von ursprünglich 380.000 Tonnen beläuft sich nun auf 22.000 Tonnen. Damit wurden fast 95 Prozent des Bestandes von 2015 nach und nach wieder veräußert.
Die von der Europäischen Kommission durchgeführte öffentliche Intervention spielte für die Stabilisierung der Märkte in den Jahren 2015-2017 eine wichtige Rolle. Sie half bei der Absorbierung von Überschüssen in einem Marktumfeld, das durch außerordentliche Ungleichgewichte gekennzeichnet war. Ende 2016 begann die Kommission mit monatlichen und später zweimonatlichen öffentlichen Ausschreibungen, um diese Bestände schrittweise wieder dem Markt zuzuführen. Dies geschah behutsam. Das Verfahren ist im Portal der Marktbeobachtungsstelle für den Milchsektor transparent dokumentiert. Damit spielte die Europäische Kommission eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Preise zwischen 2015 und 2017.
Durch den Ende 2016 von der Kommission eingeleiteten Prozess monatlicher und später halbjährlicher öffentlicher Ausschreibungen konnten diese Bestände schrittweise und vorsichtig wieder an den Markt gebracht werden. So sollten jegliche Störungen oder negative Auswirkungen auf die Erzeuger vermieden werden.
Der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige Kommissar Phil Hogan sagte dazu: „Die jüngste Ausschreibung zeigt, dass die Kommission seit der Milchkrise der Jahre 2015 und 2016 die richtigen Maßnahmen ergriffen hat. Ich habe diese Vorgehensweise mit dem klaren Ziel beschlossen, die Bestände weitgehend abzubauen, ohne Druck auf die Preise auszuüben, und für eine dauerhafte wirtschaftliche Erholung der europäischen Milchbauern zu sorgen. Dabei hatte das Marktgleichgewicht stets Priorität. Wir sehen jetzt, dass unsere Lager sich leeren, ohne dass der Markt belastet wurde, wie das viele vorhergesagt hatten.“