Mölln (pm). Mit einem solch gewaltigen Andrang hatten weder Kinochef Dr. Marc Fiebig noch der Möllner Jäger und Mitinitiator Falko Fließbach gerechnet: Mehr als 170 Jäger und jagdinteressierte Kinogäste waren am Dienstag (5. Juni) deren Einladung ins Augustinum zur letzten Möllner Kinovorstellung vor der Sommerpause gefolgt.
Stimmungsvoll eingeleitet von der Jagdhornbläsergruppe Nord um den Hollenbeker Jäger Uwe Asmuß wurde der aktuelle deutsche Dokumentarfilm „Auf der Jagd – Wem gehört die Natur?“ gezeigt. Regisseurin Alice Agneskirchner geht darin den historischen, ethischen und wirtschaftlichen Fragen rund um die Jagd auf den Grund. Dabei zeichnet sie ein überraschend differenziertes Bild des Jägers zwischen der Sorge um Wild und Natur einerseits und andererseits dem Zwang zur Erfüllung teils abstrus hoher gesetzlicher Abschussquoten.
Nach dem Film stellten sich Fließbach und der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Bernd Karsten den Fragen der Zuschauer, wobei die Sorge um den Respekt vor der Natur das beherrschende Thema war. Zur zentralen Frage des Films „Wem gehört die Natur“ gab sich Fließbach zerknirscht: „Ich würde gern sagen, dass die Natur uns allen gehört – aber für viele Eigentümer ländlicher Flächen stehen am Ende leider die wirtschaftlichen Aspekte im Vordergrund, und da müssen auch wir Jäger uns irgendwie einordnen“. Zur Frage, ob die hiesige Jägerschaft sich zum Beispiel aufgrund der Wolfs-Diskussion häufiger Vorurteilen ausgesetzt sieht als früher, gibt sich Bernd Karsten selbstkritisch: „Das ist tatsächlich so – aber wir haben unsere im Grunde sehr differenzierten Positionen zuletzt auch nicht gut verkauft“.
Karsten bot daher allen Interessierten an, sich selbst ein Bild von der Jagd im Kreis zu machen, zum Beispiel beim begleiteten Ansitzen und weiteren Info-Veranstaltungen der Kreisjägerschaft.