Mölln (pm). Die Stadtvertretung Mölln hat auf ihrer letzten Sitzung entschieden: Die Stelle für das Klimaschutzmanagement wird Ende 2025 aus dem Haushalt genommen. CDU, SPD, FDP, FMW und Linke haben die Entfristung aus dem Nachtragsstellenplan entfernt. Damit verliert Mölln eine zentrale Fachkraft, die seit 2023 mit Bundesmitteln gefördert wurde.
Die Grünen sprechen von einer „kurzsichtigen Entscheidung“. Schließlich hatte die Stadt 2019 den Klimanotstand ausgerufen und 2022 ein Klimaschutzkonzept beschlossen. „Sechs Jahre nach Ausrufung des Klimanotstands wird Klimaschutz nun faktisch abgewickelt“, kritisiert Regina Hälsig, Sprecherin der Grünen-Fraktion.
Die Verwaltung hatte empfohlen, die Stelle dauerhaft zu sichern – um Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts umzusetzen und Anpassungen an Hitze, Starkregen und Dürre voranzubringen. Auch das Energiemanagement der städtischen Gebäude sollte dazugehören. Das Umweltbundesamt zeigt, dass Kommunen dadurch bis zu 20 Prozent Energiekosten sparen können.
„Das ist keine Sparmaßnahme, sondern eine Hypothek für die Zukunft“, ergänzt Thomas Metz, finanzpolitischer Sprecher der Grünen. „Die Kosten von 102.000 Euro im Jahr rechnen sich mehrfach – durch Fördermittel, durch eingesparte Energie und durch vermiedene Klimafolgekosten.“ Das UBA beziffert allein die Schäden durch Starkregen in Deutschland auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr.
Die Grünen weisen darauf hin, dass die Fortführung der Klimaschutzarbeit nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch wichtig ist: „Zahlreiche Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts befinden sich mitten in der Umsetzung. Diese drohen jetzt ins Leere zu laufen. Das bedeutet, bereits investierte Ressourcen zu verschwenden“, so Hälsig.
Die SPD, erkennt zwar die Notwendigkeit der Stelle an, nur kosten darf sie nichts. Deswegen wird die Verwaltung eine von den Sozialdemokraten vorgeschlagene „kostengünstigere Variante“ prüfen. „Klimaschutz zum Discountpreis funktioniert aber nicht. Wir brauchen qualifizierte Fachkräfte, die auch angemessen bezahlt werden“, betont Metz dagegen.
Die Grünen kündigen an, weiter für den Erhalt der Stelle zu kämpfen. „Der Klimawandel macht keine Pause, auch wenn er in den Schlagzeilen gerade weniger präsent ist“, so Hälsig. „Hitze, Dürre und Starkregen können Mölln weiter treffen – mit oder ohne Fachkraft. Ohne wird es allerdings deutlich teurer und schmerzhafter.“