Kiel (pm). Das Land Schleswig-Holstein setzt die Förderung der landeseigenen Sprachkurse für Geflüchtete fort. Integrationsstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies hat heute Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 4,9 Mio. Euro an den Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein übergeben. Mit diesen Mitteln ist unter anderem die Durchführung von 87 Kursen in den Kommunen sowie 220 Kompaktkursen in den Landesunterkünften für Geflüchtete geplant. Anteilig werden zudem erstmalig schon Mittel für Personalstellen in 2026 und 2027 bereitgestellt, um mehr Planungssicherheit zu gewährleisten. Mit den Landesmitteln zur Ergänzung der bundesfinanzierten Erstorientierungskurse (EOK) werden zudem ca. 68 EOK mit Maßnahmen wie einer kursbegleitenden Kinderbeaufsichtigung, der Übernahme von Fahrtkosten der Teilnehmenden oder auch Prüfungskosten unterstützt.
„Sprache ist die Grundlage für gelingende Integration. Deshalb fördern wir auch in diesem Jahr weiterhin ergänzend zu den Integrationskursen des Bundes unsere landeseigenen Sprachkurse in erheblichem Umfang“, sagte Schiller-Tobies heute bei der Bescheidübergabe in Kiel: „Es bleibt nach wie vor Aufgabe des Bundes, flächendeckend ausreichend Integrationskurse zur Verfügung zu stellen. Trotz der Fortschritte in diesem Bereich gibt es leider nicht überall zeitnah verfügbare Kursplätze und viele Menschen müssen teilweise zu lange auf einen solchen warten. Unserem Anspruch entsprechend, für die zu uns kommenden Menschen ein lückenloses Angebot im Land vorzuhalten, ist die ergänzende Landesförderung nach wie vor notwendig. Die neue Bundesregierung muss die Integrationskurse jedoch weiter konsequent ausbauen und darf die Bedeutung der Integrationspolitik insgesamt keinesfalls vernachlässigen.“
Die Staatssekretärin würdigte die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Volkshochschulen und dankte dem Verband auch stellvertretend für die Sprachkursträger und Lehrkräfte für das hohe Engagement.
Die vom Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein koordinierten Kurse bieten Geflüchteten in Schleswig-Holstein die Möglichkeit, bereits während ihres Aufenthalts in einer Landesunterkunft erste Deutschkenntnisse zu erlangen sowie auch nach Verteilung auf die Kommunen ein Angebot wahrzunehmen, sofern der Integrationskurs nicht infrage kommt. Die sogenannten STAFF-Kurse (STAFF.SH – Starterpaket für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein), die in den Kreisen und kreisfreien Städten und auch online angeboten werden, sollen dabei insbesondere Personen zur Verfügung stehen, die lange auf einen Integrationskursplatz warten müssen.
Neben Kursen in den Kommunen werden STAFFkompakt-Kurse in den Landesunterkünften angeboten. Bewohnende sollen so direkt in der Unterkunft innerhalb von vierwöchigen Kursen an die deutsche Sprache herangeführt werden, bevor sie auf die Kreise und kreisfreien Städte weiterverteilt werden. Neben der Förderung der Kursangebote wird bei Bedarf unter anderem auch eine kursbegleitende Kinderbeaufsichtigung, eine Leihgerätebibliothek zur Ermöglichung der Teilnahme am Online-Unterricht sowie die Koordinierungsstelle Deutschkurs-Kompass, zentral angesiedelt beim Landesverband der Volkshochschulen, die u. a. auch die Online-Plattform „Deutschkurs-Finder“ pflegt, gefördert.