Kiel (pm). Seit 2015 fördert das Land Schleswig-Holstein Projekte im Rahmen der Europäische Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-Agri). „Das Programm hat sich über die letzten zehn Jahre zu einem wesentlichen Treiber für landwirtschaftliche Innovationen bei uns im Land etabliert. Die Kooperation aus LandwirtInnen, WissenschaftlerInnen und BeraterInnen in den Projekten haben innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen bspw. in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung oder Tierwohl hervorgebracht“, sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz. Zudem habe sie den Wissenstransfer in die Praxis unterstützt und es seien daraus neue technische Anwendungen entstanden. EIP Agri sei eine echte Erfolgsgeschichte, so der Minister.
Bis jetzt wurden bereits 53 Projekte für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft bewilligt, von denen 31 mit Ergebnissen für die Praxis schon abgeschlossen werden konnten. In den bisherigen fünf Antragsrunden – sogenannte „Calls“ – wurden mehr als 21 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) bereitgestellt. Im jetzigen 6. Call werden innovative Ideen gesucht, die zur wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Weiterentwicklung der Landwirtschaft beitragen und landwirtschaftlichen Betrieben einen direkten Nutzen bringen. Als Themenschwerpunkte für die Projekte wurden die Bereiche der regionalen Wertschöpfung und der Maßnahmen zu Klimaanpassungen für die Landwirtschaft festgelegt. Für die Ideen stehen insgesamt ca. 2,6 Millionen Euro zur Verfügung.
„Ob Klimawandel, veränderte gesellschaftliche Erwartungen oder strukturelle Veränderungen in den ländlichen Räumen: Die Anforderungen an eine moderne Landwirtschaft sind hoch. Um diesen zukunftsorientiert zu begegnen, brauchen wir neue Konzepte und Methoden, die wichtige Impulse für eine nachhaltige Entwicklung unserer Land- und Ernährungswirtschaft liefern“, so der Minister. Im aktuellen Call werden Projekte besonders berücksichtigt, die bspw. ihren Fokus auf das Wassermanagement im Pflanzenbau oder in der Landschaft legen. Außerdem werden vorrangig Projekte gesucht, die einen Beitrag zum klimaneutralen Wirtschaften auf den landwirtschaftlichen Betrieben bzw. zum effizienteren Einsatz von Ressourcen leisten. Die Bewertung und Auswahl der eingereichten Projektideen bzw. -anträge (Antragsschluss: 31. Juli 2025) sollen im Herbst 2025 auf der Grundlage des Votums einer Fachjury erfolgen.
Hintergrund:
Das übergeordnete Ziel von EIP ist, praxisnahe Vorhaben für mehr Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft zu fördern. Akteure aus der Landwirtschaft, aus Unternehmen des vor- und nachgelagerten Bereichs, aus Beratung, Forschung und Entwicklung arbeiten an diesem gemeinsamen Ziel. Insbesondere werden Ideen von PraktikerInnen gesucht, die mit Hilfe von ForscherInnen, BeraterInnen und weiteren ExpertInnen entwickelt und in die Praxis umgesetzt werden. Im Fokus steht dabei die Entwicklung und Erprobung von neuen Prozessen, Produkten, Technologien, Methoden und Dienstleistungen.
Die Themenschwerpunkte des 6. „Calls“ sind:
- Regionale Wertschöpfung
- Klimaanpassungen
Die Themenschwerpunkte schließlich andere Projektideen nicht generell aus. Projekte zu den Schwerpunktthemen werden aber im Rahmen der Projektauswahlkriterien höher bevorzugt. Um einen offenen Ansatz zu ermöglichen, werden die Schwerpunkte allerdings nicht weiter eingegrenzt.
Interessierte haben nun die Möglichkeit, ihre Projektanträge einzureichen und sich um eine Förderung von bis zu 500.000 Euro pro Projekt für eine Dauer von drei Jahren zu bewerben. Das Innovationsbüro EIP-Agri an der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein steht Antragstellern beratend zur Seite und unterstützt bei der Entwicklung von tragfähigen und innovativen Konzepten (www.eip-agrar-sh.de/home/).
Weitere Informationen finden sich unter:
Europäische Innovationspartnerschaften (EIP) (netzwerk-laendlicher-raum.de)
A service point for the EIP-AGRI network | EIP-AGRI (euro-pa.eu)