Geesthacht (pm). Eine Änderung im Dienst der Sicherheit: Wer einen neuen Reisepass oder Personalausweis beantragen möchte, muss ab 1. Mai 2025 ganz genau darauf achten, wo das dafür nötige Passbild entsteht. Denn ab dann dürfen für „hoheitliche Dokumente“ – und dazu zählen diese Ausweise – nur noch digitale Lichtbilder genutzt werden, die auf gesicherten und zertifizierten Kanälen an das Bürgerbüro geschickt werden. „Diese Gesetzesänderung, die auf Bundesebene beschlossen wurde, soll der Manipulation von Ausweisdokumenten entgegenwirken“, erklärt Geesthachts Digitalisierungsmanager Julian Steinke.
Für Geesthachterinnen und Geesthachter bedeutet das ganz konkret: Zum Besuch im Bürgerbüro des Rathauses muss ein digitales, biometrisches Passbild mitgebracht werden, das über eine gesicherte Verbindung an die Stadtverwaltung überspielt wird. Diese Fotos können bei Fotografen und an Fototerminals entstehen – allerdings nur noch mit Systemen, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert sind. Die Kunden erhalten dort nach dem Fototermin einen so genannten Data-Matrix-Code, der optisch den inzwischen gängigen QR-Codes ähnelt. Diesen Code legen sie in der Behörde vor. Dort wird er eingescannt und das digitale Passbild so datensicher in die Software der Verwaltung übertragen. „Es dürfen in unserem Bürgerbüro nur noch Bilder genutzt werden, bei denen jeder Schritt von der Aufnahme bis zur Verarbeitung im Ausweis nachvollziehbar und überprüfbar ist“, informiert Julian Steinke. „Wir sind im stetigen Austausch mit Geesthachter Fotografen. Diese bereiten sich darauf vor, dass sie zum 1. Mai Passbilder erstellen können, die all diesen Kriterien entsprechen.“ Da die Übermittlung der Bilder cloudbasiert läuft, ist der Prozess ort- und zeitunabhängig. „Für einige Personen könnte es angenehmer sein, wenn sie sich in der Nähe ihres Arbeitsplatzes für das Ausweisdokument fotografieren lassen. Das ist problemlos möglich, da die Bilder ja unabhängig vom Aufnahmeort mit dem entsprechenden Code von jeder Behörde abgerufen werden können“, betont Imke Heymann, die das Bürgerbüro leitet. „Wichtig aber nochmal für alle: Wir können keine privaten Datenträger annehmen, auf denen Bürgerinnen und Bürger ihre Passbilder abgespeichert haben und auch Fotos, die aus FotoApps an uns geschickt würden, können wir nicht nutzen.“
Voraussichtlich noch im Sommer 2025 wird im Geesthachter Rathaus ein zertifizierter Foto-Terminal aufgestellt, so dass Bürgerinnen und Bürger noch kürzere Wege haben. Zudem plant die Stadtverwaltung als Ergänzung zum Terminal auch mobile Endgeräte zu testen, mit denen das Team des Bürgerbüros vor Ort Passbilder erstellen könnte, die den neuen Richtlinien entsprechen – gesetzlich verpflichtet ist das Rathaus zu diesen zusätzlichen Services nicht.