Herzogtum Lauenburg (aa). Bei einer feierlichen Zeremonie wurde in Kiel die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel unter anderem an vier engagierte Persönlichkeiten aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg verliehen, die sich über viele Jahre hinweg ehrenamtlich für ihre Gemeinden eingesetzt haben. Die Auszeichnung erhielten Ali Demirhan aus Geesthacht, Martina Falkenberg aus Dassendorf, Ottfried Feußner aus Ratzeburg und Conrad Torkler aus Klein Zecher.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack verlieh insgesamt 19 von 20 ausgezeichneten Frauen und Männern die Verdienstnadel persönlich, um deren herausragende Verdienste in der kommunalen Selbstverwaltung zu würdigen.
Aus den Laudationes:
Conrad Torkler – Jahrzehntelanger Einsatz für Klein Zecher
Seit über 30 Jahren gestaltet Conrad Torkler die kommunalpolitischen Entwicklungen in der Gemeinde Klein Zecher prägend mit. Im Jahre 1998 übernahm er für vier Jahre das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters, bevor er 2002 zum Bürgermeister gewählt wurde. Im Amt Lauenburgische Seen bekleidet er das Amt des stellvertretenden Amtsvorstehers, im Schulverband Sterley agiert er seit 2023 als Verbandsvorsteher. Daneben gehört Herr Torkler diversen ständigen Ausschüssen auf Amtsebene an. Nicht nur im Amtsausschuss, sondern auch im Verwaltungsausschuss, im Abwasserausschuss, im Wasserausschuss Sterley sowie im Ausschuss für Daseinsvorsorge und Klimaschutz wirkt Herr Torkler aktiv mit.
Conrad Torkler hat sich im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit besonders für den Ausbau eines amtsweiten Glasfasernetzes und für den Bau zweier Kindertagesstätten in Sterley eingesetzt. Ebenso hervorzuheben ist sein Einsatz bei der Neuorganisation des Feuerwehrwesens der Ortswehren Klein Zecher und Hakendorf, die 2014 aufgelöst und zu einer Gemeindefeuerwehr zusammengeführt worden sind. Außerdem engagierte sich Herr Torkler für den Anschluss an die zentrale Wasserversorgung Sterley.
Martina Falkenberg – Bürgermeisterin und starke Fürsprecherin der Jugend
Seit Juni 2008 ist Martina Falkenberg ununterbrochen Mitglied der Gemeindevertretung von Dassendorf und leitet die Gemeinde als Bürgermeisterin. Zusätzlich ist sie seit vielen Jahren Amtsvorsteherin des Amtes Hohe Elbgeest sowie Schulverbandsvorsteherin des Schulverbands Dassendorf-Brunstorf-Hohenhorn. Sie bringt ihre Expertise in zahlreiche Ausschüsse auf Gemeinde- und Amtsebene ein.
Falkenbergs Arbeit als Bürgermeisterin ist geprägt von einer selbständigen und durchsetzungsstarken Herangehensweise, wobei sie stets auf ein solides Demokratieverständnis baut. Auch als Amtsvorsteherin setzt sie sich intensiv für die gerechte Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden ein und moderiert die Sitzungen des Amtsausschusses, auch wenn sie dabei gegen ihre persönliche Meinung agieren muss, um sachgerechte Entscheidungen zu fördern. In ihrer Amtszeit hat sie zahlreiche Projekte initiiert und maßgeblich vorangetrieben – darunter die Schaffung einer Jugendfläche mit Skaterplatz sowie den Ausbau der kommunalen Kindertagesstätte und des Evangelischen Kindergartens in Kooperation mit den Nachbargemeinden Brunstorf und Hohenhorn.
Als Schulverbandsvorsteherin engagiert sie sich für die Stärkung des Schulstandorts in Dassendorf, wozu auch mehrere bauliche Maßnahmen zur Erweiterung und energetischen Sanierung der Schulgebäude zählen.
Ottfried Feußner – Brückenbauer zwischen Politik und Gesellschaft
Bereits ab 1995 sammelte Ottfried Feußner erste Erfahrungen als stellvertretendes bürgerliches Ausschussmitglied und baute seine kommunalpolitische Arbeit ab 1998 mit seiner Wahl in die Stadtvertretung von Ratzeburg weiter aus. Bis zu seinem Ausscheiden im Mai des vergangenen Jahres war er ohne Unterbrechung in diesem Gremium aktiv und wirkte in zahlreichen Ausschüssen der Stadtvertretung mit. Zwanzig Jahre lang stand er an der Spitze der Stadtvertretung, zunächst als Bürgervorsteher, und ab 2020 – nach einer Änderung der Hauptsatzung – als Stadtpräsident.
Vor seiner Wahl zum Bürgervorsteher im Jahr 2003 war Feußner auch als stellvertretender Bürgermeister in Ratzeburg tätig. Dank seiner über zwanzigjährigen ehrenamtlichen Arbeit ist er heute ein geschätztes Bindeglied zwischen Verwaltung und Stadtpolitik. Zwischen 2008 und 2012 trug er maßgeblich zum Aufbau des „Ratzeburger Bündnisses gegen Rechtsextremismus“ bei. Das Bündnis entstand als Reaktion auf rechtsextreme Aktivitäten in der Stadt und setzt sich aktiv gegen solche Bestrebungen ein. Als Ansprechpartner, der mit Einfühlungsvermögen und hoher Vertrauenswürdigkeit überzeugte, gelang es Feußner, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger für das Bündnis zu gewinnen.
Ali Demirhan – Engagement für Finanzen, Umwelt und Ehrenamt
Seit 2003 wirkt Ali Demirhan – und damit seit inzwischen 21 Jahren – kontinuierlich in der Ratsversammlung von Geesthacht mit und gestaltet die kommunalpolitischen Entscheidungen der Stadt aktiv mit. Zudem engagiert er sich in mehreren städtischen Fachausschüssen und bekleidet den stellvertretenden Vorsitz im Hauptausschuss.
Als langjähriges Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses hat Demirhan stets die finanzielle Konsolidierung der Stadt im Blick. Sein besonderes Augenmerk gilt einer sozialen und ökologischen Ausrichtung, die durch gezielte Investitionen gefördert wird. Seit Beginn seiner Ratszugehörigkeit setzt sich Demirhan auch für die Stilllegung des Kernkraftwerks Krümmel ein – eine Forderung, die 2011 in einer richtungsweisenden Resolution erstmals in der Geschichte Geesthachts beschlossen wurde. Auch der Erhalt und die Sanierung der städtischen Wohnungen sind auf sein Engagement zurückzuführen.
Sportvereine und das Ehrenamt liegen Demirhan ebenfalls besonders am Herzen: Dank seines Einsatzes wurden die städtischen Sportanlagen bis 2019 umfassend saniert, sodass nun alle drei Sportplätze und die Sporthalle in attraktivem Zustand sind. Zur Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten setzte er sich 2013 erfolgreich für die Einführung der Ehrenamtskarte ein, die ehrenamtlich engagierten Menschen vielfältige Vergünstigungen ermöglicht.
Die Auszeichnung mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel würdigt die Verdienste dieser Persönlichkeiten, die mit viel Einsatz und Verantwortung das Gemeinwohl ihrer Gemeinden stärken.