Pogeez (aa). Der ehemalige Kreispräsident des Kreises Herzogtum Lauenburg, Meinard Füllner, hat einen neuen Lebensabschnitt begonnen: Nach zwanzig Jahren im Amt und mehr als fünf Jahrzehnten politischem Engagement auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene verabschiedete sich der langjährige Politiker im letzten Sommer von der Bühne der Politik. Nun widmet er sich, wie er bereits im letzten Jahr ankündigte, voll und ganz seiner Leidenschaft für Kunst und Kultur.
„Viele Leute fragen mich heute: ‚In welches Loch bis du gefallen?‘ Doch ich bin in überhaupt kein Loch gefallen. Ich war schon immer der Überzeugung, dass es ein Leben nach der Politik gibt.“, erklärt Meinhard Füllner bei einem Ortstermin in seiner neuen Galerie in Pogeez. Schon während seiner politischen Karriere spielte das Engagement für Kunst und Kultur eine zentrale Rolle in seinem Leben.
Als schaffender Künstler arbeitete er nebenbei mit verschiedensten Materialien, besonders mit Edelstahl und seine Werke waren auch schon unter anderem im Rahmen des Kultursommers am Kanal oder bei Dörfer zeigen Kunst zu sehen. „Alles, was ich mache ist relativ aufwendig“, beschreibt der heute 82-Jährige sein künstlerisches Schaffen. Dabei hätten seine Werke keine beabsichtigte politische Aussage. Füllner: „Meine Zielsetzung ist es stets etwas ästetisches, etwas Gefälliges für‘s Auge zu kreiren.“ So kann es manchmal Stunden, mal Tage oder sogar Wochen dauern bis ein Werk fertig ist und seinen Ansprüchen genügt. Denn auch wenn Meinhard Füllner seine Kunst bescheiden als Hobby bezeichnet, ist seine Werkstatt „professionell ausgestattet. Und ich gehe auch professionell an jede Arbeit heran. Ich habe zum Beispiel den Anspruch, dass man bei den Arbeiten mit Metall hinterher die Schweißnähte nicht mehr sieht. Das ist unheimlich viel Arbeit.“
Jetzt, nach einem facettenreichen beruflichen und politischen Lebensweg, hat er seine Werkstatt- und Atelierräume erheblich erweitert und neue Ausstellungsräume als Galerie geschaffen. „Ich habe seit letztem Jahr die Zeit genutzt“, so der gelernte Feinmechaniker weiter. Und fügt ein wenig stolz hinzu: „Ich habe eigentlich nie Handwerker gebraucht und immer alles selber gemacht.“
Nach seinem politischen und beruflichen Lebensweg kann er der Kunst nun seine ganze Kraft widmen. Mit der Erweiterung seiner Werkstatt- und Atelierräume möchte er nicht nur seine eigenen Arbeiten ausstellen, sondern auch einen Raum für den Austausch und die Begegnung schaffen.
Die neuen Galerieräume bieten eine Plattform für vielfältige künstlerische Ausdrucksformen und sollen künftig auch für Ausstellungen anderer Künstler genutzt werden. Mit diesem Schritt setzt der ehemalige Kreispräsident ein starkes Zeichen für die Förderung von Kunst und Kultur in der Region. „Wir haben so viele tolle Künstler bei uns im Kreis, aber nur wenige Möglichkeiten es sichtbar zu machen“, sagt Füllner. Er wolle daher künftig regelmäßig Künstler aus dem Lauenburgischen sowie aus Lübeck einladen ebenfalls seine Galerie für Ausstellungen zu nutzen. „Für mich ist das eine ganz neue Herausforderung, der Aufwand ist groß, aber es ist auch eine tolle Erfüllung.“
Interessierte sind herzlich eingeladen, die neuen Räumlichkeiten in der Hauptstraße 23 in Pogeez zu besichtigen und sich selbst ein Bild von den künstlerischen Arbeiten zu machen. Geöffnet ist oft an Wochenenden beziehungsweise parallel zu den Zeiten vom „Kultursommer am Kanal“ und zu „Dörfer zeigen Kunst“. Darüber hinaus können auch telefonisch unter der Nummer 04541-879750 Besichtigungstermine verabredet werden.