Lauenburg/Ratzeburg (pm). Nach 15 Jahren Leitungstätigkeit im Lauenburger Stadtteiltreff Treffpunkt Moorring (ToM) hat Sabine Vogel den symbolischen Schlüssel an ihre Nachfolgerin Marie Wickert übergeben. Am Tag der Übergabe trafen Vorfreude auf die neuen Aufgaben und Freude auf den Übergang in den Ruhestand aufeinander.
Seit 2007 öffnet der Stadtteiltreff im Westen von Lauenburg als Kooperationsprojekt vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg und der Stadt Lauenburg seine Türen. Ziel ist die Förderung und Unterstützung des Miteinanders und der Menschen im Moorring durch zahlreiche offene Angebote, Beratungsleistungen, Vernetzungsangebote, das tägliche Nachbarschaftscafé und vieles mehr.
Das ToM: Stadtteiltreff in Lauenburg
„Ich bin sehr dankbar über das große Vertrauen, das die Menschen mir hier entgegengebracht haben“, sagte Sabine Vogel vor der Schlüsselübergabe, zu der auch Dr. Ulf Kassebaum, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg, in die Stadt an der Elbe gekommen war. Wie er berichtet, war der Ausgangspunkt für die Eröffnung des ToM die geteilte Sorge um einen Stadtteil, der drohte zum sozialen Brennpunkt zu werden. Durch die Initiative der Stadt mit Förderprojekten und mit der Beteiligung des Diakonischen Werkes als Träger entwickelte sich das ToM zur Erfolgsgeschichte.
Sabine Vogel leitete mit Herz und Verstand
„Das ToM wurde zum Wohnzimmer des Stadtteils, Sabine Vogel wurde mit viel Herz und Verstand zum Gesicht des ToM“, so Kassebaum. Mit hohem Engagement, gepaart mit einem verantwortungsbewussten Maß an Zurückhaltung, habe sie das Vertrauen der Menschen gewonnen und erhalten. Sabine Vogel habe immer schnell erkannt, was die Bedarfe der Menschen vor Ort waren und sind und entsprechend gehandelt.
Marie Wickert ist neue Leiterin des ToM
Marie Wickert hat mit der Schlüsselübergabe nun die Nachfolge als Leiterin des Stadtteiltreffs übernommen. Für die 28-jährige Mutter von zwei Kindern ist das ToM eine bekannte Einrichtung. Ebenso wie ihre Vorgängerin ist Marie Wickert Lauenburgerin und kennt das ToM von Kindesbeinen an. Im Bewerbungsverfahren hat sie sich gegen drei Mitbewerbende durchgesetzt. „Frau Wickert hat uns im Verfahren voll überzeugt“, freut sich Dr. Kassebaum, dass die Leitungsposition so fließend und harmonisch in neue Hände übergehen kann. „Diese Arbeit hier ist Arbeit am Puls der Menschen, am Stadtteil. Die Bedarfe sind im stetigen Wandel; es muss gesehen werden, was es für die Menschen hier braucht“, so der Geschäftsführer.
Und so sieht es auch Marie Wickert. „Ich komme nicht hierher, um Vieles zu ändern. Es geht um die Weiterentwicklung, es geht um das, was für die Menschen hier gerade wichtig ist. Ich bin nicht die, die das Rad dreht; ich bin das Rad“, sagt die neue Leiterin. Gleichzeitig betont sie, dass der laufende Betrieb des ToM mit den zwei weiteren Mitarbeiterinnen eine Teamaufgabe ist. „Es geht darum, die Erfahrungen mit den Menschen weiterzugeben. Ich selbst möchte noch tiefer in die soziale Beratung einsteigen“, so Marie Wickert.
Kompetente Anlaufstelle für Ratsuchende
Dr. Ulf Kassebaum ist von der Bedeutung der Institution sehr überzeugt: „Es gibt hier sehr niedrigschwellige Angebote, dennoch sind die Menschen wichtig, die hier arbeiten. Ihre freundlichen Gesichter, das einladende Klima sind das, was das ToM hier ausmacht“. Für den Geschäftsführer gehe es auch darum, dass die Mitarbeitenden im ToM die Grenzen zu anderen Fachrichtungen und zuständigen Beratungsdiensten finden und die Ratsuchenden kompetent unterstützen können. „Jede Stadt, die so eine Einrichtung wie das ToM hat, kann nur froh darüber sein!“, so Kassebaum.
Sabine Vogel bleibt dem ToM erhalten
Mit Blick auf die demografischen Veränderungen, die Krisen, die viele Menschen verunsichern und auch für die Menschen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns kommen, bleiben die Aufgaben des Stadtteiltreffs groß. Manch einer möchte vielleicht nur etwas „loswerden“, beim Kaffee am Nachmittag plaudern, braucht Hilfe bei einem Formular. Die Aufgaben werden nicht weniger. „Es ist ein kunterbunter Arbeitsplatz“, verspricht Sabine Vogel ihrer Nachfolgerin. Sie selbst werde das Mehr an Freizeit für ihre Enkelkinder, den ungelesenen Bücherstapel und gemeinsame Zeiten mit ihrer Mutter nutzen.
Und das ToM hat die scheidende Leiterin auch nicht ganz verloren: Auf „Zuruf“ kann sie ihre Fachkompetenz in den kommenden drei Monaten noch für jeweils eine Stunde in der Woche zur Verfügung stellen. „Langeweile kenne ich nicht“, sagt Sabine Vogel lächelnd.