Schätze suchen – Zusammenhänge verstehen

Herzogtum Lauenburg/Europa (pm). Landschaften wurden geprägt von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Plattentektonik. Fossilien, Gesteine und Mineralien geben Hinweise auf die Entstehungsgeschichte. Diese Millionen Jahre alten Prozesse zu erkennen und zu verstehen, darum geht es bei den Entdeckerreisen 2024 des GeoParks Nordisches Steinreich, wenn erfahrene Geowissenschaftler in Klein­gruppen die Dynamik und die Hinter­gründe bewegter Epochen vermitteln. Feuer­speiende Vulkane, tiefe Meere mit phantastischen Tieren und das Auf und Ab der Erdkruste entdeckt man bei den Reisen in die geologische Vergan­gen­heit. Hier lernen interessierte Laien, bei lockeren Spazier­gängen und kleinen Wanderungen, die geologischen Highlights Europas kennen. Da Geologie immer dort am spannendsten ist, wo man selbst Schätze suchen kann, kommt auf den geologischen Entdeckerreisen auch das eigene Sammeln nicht zu kurz. Denn jedes Fundstück ist ein Anker für das neue Wissen um die Erdgeschichte.

So wartet Sardinien mit einer überaus spannenden, abwechslungs­reichen und bunten Geologie auf den Besucher. Ehemals mit Korsika zu Süd­frank­reich gehörig, hat Sardinien eine im wahrsten Sinne des Wortes bewegte Erd­geschichte zu bieten. 600 Millionen Jahre zwischen Ur-Europa und Afrika sind auf der Insel fast lücken­los in Stein bewahrt. Die noch heute andauernde Bewe­gung der Erd­platten hat Sardinien zu der geolo­gisch abwechs­lungs­reichen Insel gemacht, die sie heute ist. Beim Wandern über die Insel lässt sich Erdge­schichte auf wenigen Kilo­metern bildhaft erleben.

Helgoland ist eine wunderbare Insel. Weit draußen auf dem Meer, finden sich hier spannende geo­log­ische Zeit­zeugen des ganz tiefen Unter­grunds Nord­deutsch­lands. Der Bunt­sand­stein der Trias mit seinen eisen- und kupfer­haltigen Ab­lager­ungen. Hier finden wir die ab­ge­tra­genen Reste der ehemals impo­santen varis­kischen Gebirge. Im Harz kann man 400 Millionen Jahre Erdge­schichte erleben. Inmitten tief einge­schnittener, wild romantischer Täler durch­wandert man uralte Magmen­kammern. Die impo­santen steil stehenden Sand­stein­bänke der „Teufels­mauer“ bieten ein besonders ein­drucks­volles Beispiel für die Auf­richtungs­bewegungen des Harzes. Milliarden Jahre alte Kristallin­gesteine, und Sedi­mente aus der Früh­zeit des Lebens, dies sind die Bau­steine Born­holms, einer alten Insel in einem noch jungen Meer. Während zwei Drittel der Insel aus bis zu 1700 Millionen Jahre alten Kris­tallinge­steinen besteht, findet man im süd­lichen Drittel die ganze Viel­falt an Gesteinen und Erd­zeit­altern. Diese Viel­falt auf einer derart kleinen Fläche sucht im ganzen Ost­see­raum seines­gleichen.

Von der Trias, über den Jura, bis in die Kreide, kann man an der Jurassic Coast, auf einzig­artige Weise, die zeitliche Abfolge dieser erd­ge­schicht­lichen Epochen verfolgen. Hier auf den Spuren von Mary Anning zeigen profes­sionelle Geo­wissen­schaftler, wo man eine Vielzahl von Fossilien finden kann. Kleine Fossilien oder Fossilien groß wie ein Wagenrad.