Herzogtum Lauenburg/Kiel (pm). Pandemiebedingt fanden in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Veranstaltungen nicht oder nur sehr eingeschränkt statt – dies betraf auch die traditionellen Osterfeuer. Daher ist die Freude bei vielen Menschen groß, dass das beliebte Brauchtum in diesem Jahr wieder möglich ist. Die Vorbereitungen und Ankündigungen für die Osterfeuer sind im ganzen Land zu beobachten. Doch ohne das Ergreifen entsprechender Vorsichtsmaßnahmen können die Buschhaufen zu einer tödlichen Gefahr für Wildtiere werden, warnt die Landestierschutzbeauftragte Katharina Erdmann.
„Vielerorts wird die Empfehlung, den aufgeschichteten Haufen vor dem Anzünden des Feuers rechtzeitig umzuschichten, nicht oder nur unzureichend befolgt. Dadurch finden, von uns Menschen meist unbemerkt, zahlreiche Tiere, wie zum Beispiel Kröten, Igel oder Fuchswelpen, einen qualvollen Feuertod“, so Erdmann. Um dies zu verhindern, bittet sie eindringlich alle Beteiligten, zumindest dem rechtzeitigen und vollständigen Umschichten der Holzhaufen nachzukommen.
Da Ostern in diesem Jahr verhältnismäßig spät gefeiert wird und die Brut- und Setzzeit der Wildtiere bereits in vollem Gange ist, muss auch beim Umschichten damit gerechnet werden, dass Nester von Singvögeln zerstört werden, betont Erdmann und ergänzt: „Jungtiere können dabei getötet, verletzt oder gar zu Waisen werden.“ Aus eigener Erfahrung weiß Erdmann, die sich hauptberuflich für den Wildtierschutz und die professionelle Versorgung von in Not geratener Wildtiere kümmert, dass die Zahl der Feueropfer sehr hoch ist. Sie appelliert daher an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, die wildlebenden Tiere nicht noch zusätzlich in ihrer besonders sensiblen Lebensphase zu beeinträchtigen. „Auch ich liebe die Atmosphäre und den Klönschnack an der Feuerstelle“, ergänzt Erdmann und rät als Alternative zum großen Osterfeuer zum Aufstellen von Feuerkörben, die besser kontrolliert werden können und bei denen Atmosphäre und Geselligkeit ihrer Ansicht nach nicht zu kurz kommen.
Die Landestierschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein berät Bürgerinnen und Bürger in Fragen des Tierschutzes und ist unter der Telefonnummer 0431/988-7339 oder per Mail unter Katharina.Erdmann@mllev.landsh.de zu erreichen.