Schleswig-Holstein (pm). Trotz realer geographischer Nähe – es sind nur rund 20 Kilometer zwischen beiden Küsten – liegt zwischen der Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland gefühlt die gesamte Ostsee. In wenigen Jahren wird durch den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels eine neue, grenzüberschreitende Region entstehen, die weitreichende Chancen für ansässige Betriebe und Anwohner bietet. Einen exklusiven Blick auf den Fortschritt der Bauarbeiten haben sich die Wirtschaftsjunioren Ostholstein nicht nehmen lassen. Knapp 50 Teilnehmer besuchten die Baustelle nebst Besucherzentrum auf dänischer Seite.
Unter fachkundiger Begleitung durch die für den Tunnelbau verantwortliche Planungsfirma Femern A/S gab es einen Einblick in eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Auf dänischer Seite ist bereits das Gebäude zu sehen, in dem die mehr als 200 einzelnen Tunnelsegmente entstehen werden, im Fehmarnbelt selbst sind Tag und Nacht mehrere Schiffe im Einsatz, die den Meeresgrund für die Tunnelabsenkung vorbereiten. Die Bahnanbindung ist bereits im Bau und in der Stadt Rødby hat sich die Einwohnerzahl in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt. Dort wird auch mittelfristig mit noch mehr Einwohnern gerechnet, eine internationale Schule befindet sich im Aufbau. Auch neue touristische Destinationen wie Hotels und Strände sind fest geplant.
Dagegen sieht die deutsche Baustelle – dort wird seit einigen Monaten ebenfalls gearbeitet – überschaubar aus. Besonders jenseits des geplanten Tunnelportals bietet der Ausbau der Straßen- und Schienenanbindung enorme Herausforderungen, die allerdings schon bald und umfänglich angegangen werden sollten.
Der Tunnel wird nicht nur die Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen Hamburg und Kopenhagen halbieren, sondern auch eine Vielzahl an Möglichkeiten für die dazwischen liegenden Regionen eröffnen. Für Firmen beiderseits des Fehmarnbelts werden sich neue Kundenkreise oder Lieferwege erschließen lassen, und Touristen wird der Zugang zu Destinationen im jeweils anderen Land erleichtert. Abgeschlossen haben die Wirtschaftsjunioren ihren Besuch in Dänemark im Safaripark Knuthenborg, einer der beliebtesten Attraktionen der Region, dessen Bekanntheit in Deutschland noch ausbaufähig ist.
„Der Fehmarnbelt-Tunnel ist ein Infrastrukturprojekt, dass die Region nicht nur wirtschaftlich verändern kann. Über den Fehmarnbelt werden zwei Nationen zu einer neuen Region zusammenwachsen. Dieses Potenzial gilt es frühzeitig auch auf deutscher Seite zu wecken. Noch haben wir die Chance, aktiv zur Gestaltung der Region beizutragen und größtmögliche Vorteile für alle zu erwirken. Dazu gehört weit mehr als die Planung einer Anbindung an das Straßen- und Schienennetz. Es wird wichtig sein, dass Deutsche und Dänen miteinander und voneinander lernen. Ein wenig mehr vom dänischen Gestaltungswillen und Optimismus täte auch Ostholstein gut“, betonte Andreas Dörich, Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren. Die jungen Unternehmer und Führungskräfte besuchen regelmäßig Betriebe und realisieren Veranstaltungen, um auch außerhalb des eigenen Unternehmens wichtige Impulse für die persönliche und wirtschaftliche Entwicklung aufzunehmen.
Die Wirtschaftsjunioren Ostholstein sind als regionales Netzwerk Teil der deutschland- und weltweit größten Gemeinschaft von jungen Unternehmern und Führungskräften. Sie führen diverse Veranstaltungen und Events durch, engagieren sich ehrenamtlich für Wirtschaft, Kultur und Soziales in der Region und bilden sich weiter. Aus ihren Netzwerken entstehen vielfältige Veranstaltungen sowie berufliche Kontakte und private Freundschaften. An einer Mitgliedschaft interessierte Gäste sind jederzeit gerne gesehen. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.wj-ostholstein.de