Ratzeburg (pm). Unter dem Projektnamen „miteinander verarbeiten – Miteinander gestalten – einander begleiten“ startet am Sonnabend, 7. Mai, eine offene Kunstwerkstatt. Kreativität öffnet die Menschen. Kunst verbindet, vermittelt, verdeutlicht, tröstet. Kunst kann eine Brücke und ein Ventil sein. Kunst ist frei.
In den Räumen der BQG Personalentwicklung Gesellschaft in der Max-Planck-Straße 13 (Parkplatz Markant/KIK) in Ratzeburg treffen sich Interessierte in der Zeit von 15 bis 17 Uhr in 14tägigem Rhythmus. Für die Teilnehmenden entstehen keine Kosten. In lockerer Werkstattatmosphäre treffen sich Menschen jeden Alters und aller Nationalitäten, um unter geschulter Anleitung gemeinsam über Kunst zu sprechen, neue Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten sowie die eigene Umgebung wahrzunehmen und zu gestalten. In einem kreativen Prozess entstehen Werke, die im öffentlichen Raum präsentiert werden sollen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Die so entstandenen Werke sollen zur Anregung eines Austausches zwischen Betrachtenden und Kunstschaffenden einladen.
Geflüchteten und Einheimischen soll die Möglichkeit geboten werden, ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verschaffen und darüber hinaus gemeinsam Möglichkeiten einer friedlichen, respektvollen und demokratischen Zukunft zu entwickeln. Willkommen sind Frauen, Männer, Diverse, Kinder und Jugendliche jeder Nationalität. Interessierte Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von der Herkunft, sprachlichen Kompetenzen und Einschränkungen – treffen sich vierzehntägig, um zusammen mehr über sich und ihre kreativen Möglichkeiten zu erfahren. Dieses Erleben in der Gemeinschaft ist so für jeden eine Gelegenheit, durch Gestaltung eigene Emotionen, Botschaften, Sichtweisen und Erfahrungen zu verarbeiten und mit anderen zu teilen. Unter Anleitung wird Kreativität geweckt und entdeckt.
Das offene Atelier bietet jederzeit einen niederschwelligen Einstieg. Die gemeinsamen Kunst-Projekte sind Anregungen und Übungsfeld, um freie, individuelle, künstlerische, gestalterische Arbeit zu fördern und zu ermöglichen. Natürlich darf auch einfach nur das Beisammensein erlebt werden. Am 7. Mai können sich ortsunkundige Menschen um 14.30 Uhr vor dem Haupteingang der Lauenburgischen Gelehrtenschule in der Bahnhofsallee 22 treffen, um in Begleitung der Schulsozialarbeiterin Barbara Stellingwerf zur offenen Kunstwerkstatt zu spazieren.
Es sollen unter anderem themenbezogene Arbeiten zu Frieden, Freiheit, Gleichberechtigung, Akzeptanz, aber auch zum Beispiel zu Ängsten und Wünschen dargestellt werden. Durch die Wahl einer Projektsprecherin oder eines Projektsprechers werden Themen- und Materialbedarfe demokratisch erarbeitet, Verantwortung und Verständnis vermittelt und diskutiert. Gegenseitiges Kennenlernen, Förderung der Toleranz und des Verständnisses, Verbesserung des Zusammenlebens, kulturelle Kompetenz, Stärkung des Selbstbewusstseins und der eigenen Meinungsbildung sind wichtige Ziele des Projektes. Zur Auswahl werden zum Beispiel Kunst aus Fundstücken, Erschaffung eines Wandbildes zum Thema „Heimat“, Fotosafari, Acryl-, Gouache oder Aquarellmalerei stehen. Großflächige Ausdrucksmalerei auf Pappe, Vlies oder Tapetenresten sowie das Modellieren mit Papier und Kleister werden in eine körperbetonte Gestaltung einfließen.
Das Projekt ist gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Eine weitere Förderung sowie die Trägerschaft erfolgt durch die BQG. „Ich freue mich sehr, mit diesen Förderern und dem Träger die Arbeit in einer offenen Kunstwerkstatt wieder aufnehmen zu können“, sagt Gesine Biller, die künstlerische Leitung des Projektes, die auch die interkulturelle Kunstwerkstatt des Fördervereines der Volkshochschule Ratzeburg geleitet hat. Das Miteinander in dieser Kunstwerkstatt ist durch die Corona Krise ausgebremst worden.