Herzogtum Lauenburg (pm). Der Konflikt von Russland mit der Ukraine ist eskaliert. Die Meldungen überschlagen sich. Die Bilder erscheinen gleichermaßen irreal wie beängstigend.
Für alle Menschen, die jetzt einen Raum für das Gebet suchen, sind die Kirchentüren in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg offen. Viele Gemeinden laden zu spontanen Friedensgebeten ein. „Das Unfassbare ist geschehen. Es gibt Krieg in Europa“, sagt Frauke Eiben. Die Lauenburgische Pröpstin: „Russische Truppen sind in die Ukraine einmarschiert. Es wird geschossen, Menschen werden verletzt und getötet, begeben sich auf die Flucht. Sorgen und Angst breiten sich aus. Auch bei uns.“ Pröpstin Eiben formuliert, was viele Menschen im Kirchenkreis gerade bewegt: „Wird dieses gefährliche Feuer zu begrenzen und zu löschen sein, oder wird daraus ein großer Flächenbrand? In Verbundenheit mit allen Menschen die jetzt leiden und am heftigsten von der Gewalt betroffen sind, bitten wir Gott um sein Erbarmen. Wir bitten um seine heilige Geistkraft, die Herzen wenden und Frieden und Versöhnungsbereitschaft wecken kann. Der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“
Lübecks Pröpstin Petra Kallies berichtet von der digitalen Landessynode der Nordkirche: „Das Programm wurde unterbrochen für eine freie Aussprache zu den Ereignissen in der Ukraine. Es ist wichtig, die Sorgen mit anderen zu teilen, einander zuzuhören und zusammen zu beten. Es hilft, mit den eigenen Ängsten nicht allein zu bleiben. Deshalb laden die Kirchengemeinden zu Friedensgebeten ein. Im Gebet sind wir mit allen friedliebenden Menschen verbunden – in der Ukraine, in Russland, im Baltikum, in Polen und überall auf der Welt. Für alle Menschen, die jetzt einen Raum für das Gebet suchen, sind die Kirchentüren offen. Viele Gemeinden laden zu Andachten und Friedensgebeten ein.
Nachfolgend eine Übersicht, die auf der Webseite www.Kirche-LL.de weiter aktualisiert wird. Am Freitag, 25. Februar findet in der Kirche Berkenthin, am Sonnabend, 26. Februar in Sandesneben und am Sonntag, 27. Februar in der Kirche in Nusse ein Friedensgebet statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Kirchengemeinde St. Petri in Ratzeburg lädt ab Freitag, 25. Februar, ab 17 Uhr zum Friedensgottesdienst ein. In der St. Nicolai-Kirche in Mölln findet ab sofort jeweils an den Freitagen ab 18 Uhr ein Friedensgebet statt. In der Andreaskirche in Kuddewörde findet am Freitag, 25. Februar, ab 18 Uhr ein Friedensgebet statt. „Besucher:innen sind eingeladen, mit Liedern, mit Texten und in Stille zu beten“, so Pastor Egmont Rausch. In der Marienkirche in Büchen-Dorf ist am Freitag, 25. Februar, ab 20 Uhr ein Friedensgebet geplant.
Im Ratzeburger Dom steht die Wochenschluss-Andacht am Sonnabend, 26. Februar, im Zeichen des Friedensgebets. Beginn ist um 18 Uhr. Für Sonntag, 27. Februar, ist in der Kirchengemeinde Schwarzenbek ein Friedensgottesdienst geplant. Beginn ist um 11 Uhr im Ev. Familienzentrum St. Elisabeth am Verbrüderungsring 41. In der St.-Petri-Kirche in Gülzow findet am Mittwoch, 2. März, mit Pastor Stephan Krtschil statt. Beginn ist um 19 Uhr.
In St. Marien zu Lübeck läuten ab sofort jeden Tag ab 12 Uhr zehn Minuten lang die Danziger Friedensglocken. Die Klangkörper wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom „Glockenfriedhof“ in Hamburg geholt. „Die Glocken stammten ursprünglich aus evangelischen Kirchen in Danzig. Bei uns ertönen sie als akustisches Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden“, sagen Robert Pfeifer, Pastor und Inga Meissner, Pastorin in St. Marien zu Lübeck. Ein Video des Friedensgeläuts ist auf der Facebook-Seite der St. Marien Gemeinde zu hören.