Mölln (ts). Die Orkantiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ sorgten vom 16. bis zum 19. Februar für über 70 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Mölln. Verlief das Orkantief „Ylenia“ mit 12 Einsätzen noch recht glimpflich, so schlug „Zeynep“ mit seinen Böen umso heftiger zu.
Aufgrund der Unwetterwarnungen hatte am 18. Februar erstmals die neugegründete Amtsführungsstelle der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde um 17 Uhr ihre Arbeit im Möllner Gerätehaus aufgenommen und koordinierte alle in diesem Bereich auflaufenden Einsätze der Wehren. Sie konnte ihre erfolgreiche Arbeit mit einer kurzen Unterbrechung am 19. Februar gegen 15 Uhr beenden.
Erstmals riefen die Funkmeldeempfänger die Möllner Blauröcke am 16. Februar um 23.39 Uhr zu einem Einsatz in den Meisenweg. Obwohl in den Unwetterwarnungen immer wieder darauf hingewiesen worden war, Gerätschaften, Gartenmöbel und andere bewegliche Teile auf Terrassen und in Gärten zu sichern oder in Sicherheit zu bringen, war ein Gartentrampolin von einem Grundstück auf den Meisenweg geweht worden. Im Laufe der nächsten Stunden galt es dann umgestürzte Bäume, die Verkehrswege blockierten oder eine sonstige Gefahr darstellten, zu beseitigen sowie lose Dachziegel oder Dächer zu sichern. Der letzte Einsatz, der durch „Ylenia“ verursacht wurde, war um 17.30 Uhr beendet.
Nach einer kurzen Wetterberuhigung zog der Orkan „Zeynep“ in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar über Schleswig-Holstein und sorgte mit seinen extremen Böen für nahezu 60 Einsätze der Kameradinnen und Kameraden der Möllner Wehr. Wieder galt es umgestürzte Bäume von Verkehrswegen zu beseitigen, Autos oder Gebäude von Bäumen zu befreien sowie Dächer und Schornsteineinfassungen zu sichern. Da nicht alle Einsätze von der Möllner Wehr zeitnah abgearbeitet werden konnten, wurde durch die Einsatzleitung das Technische Hilfswerk aus Mölln um Unterstützung gebeten. Die Kräfte der Möllner Wehr waren aber nicht nur im Stadtgebiet mit der Beseitigung von Sturmschäden befasst. Mehrmals rückte die Drehleiter in benachbarte Gemeinden aus, um die dortigen Feuerwehren unterstützen.
Zu den unwetterbedingten Einsätzen kamen dann in der Nacht noch zwei Alarmierungen aufgrund von Feuermeldungen. Eine weitere Alarmierung erfolgte aufgrund der Auslösung der Brandmeldeanlage der Klinik Föhrenkamp. Gegen 0.40 Uhr wurden auch die Möllner Blauröcke mit dem Stichwort „Feuer groß“ nach Alt-Mölln gerufen. Hier war auf einem Reiterhof im Stalltrakt, der direkt an eine Reithalle angrenzt, ein Feuer ausgebrochen. Als die Meldung eintraf, wurden sofort alle wetterbedingten Einsätze unterbrochen. Den zirka 100 Kräften der beteiligten Feuerwehren gelang es, trotz des Sturmes ein Übergreifen des Feuers auf die zirka 800 Quadratmeter große Halle zu verhindern. Um 3.48 Uhr löste die Leitstelle erneut einen Feueralarm mit dem Stichwort: „Wohnungsbrand im 3. Obergeschoss – Menschenleben in Gefahr“ aus. Sofort rückten die Kräfte zum Heinrich-Langhans-Stift am Grambeker Weg ab. Wenig später stellte sich heraus, dass Essen auf einem Herd gebrannt war. Eine Person wurde von den Einsatzkräften aus der Wohnung gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.
Nach einer Ruhepause von knapp 2 Stunden wurde die Möllner Wehr um 6.53 Uhr erneut alarmiert, um weitere Sturmschäden zu beseitigen. Erst gegen 17.30 Uhr war der letzte Einsatz beendet. Möllns Wehrführer Sven Stonies führte in seiner Bilanz zur Sturmnacht aus, dass er in seiner nunmehr über 30-jährigen Zugehörigkeit zur Freiwillige Feuerwehr Mölln noch niemals eine derartige Flächenlage mit so einer Einsatzvielfalt erlebt hat. Gleichzeitig bedankte er sich bei den beteiligten Wehren und dem Möllner THW für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Kameradinnen und Kameraden seiner Wehr für das gezeigte ehrenamtliche Engagement während der ungewöhnlich langen und kräftezehrenden Einsatzdauer zum Wohle der Stadt und ihrer Einwohner, die nur von sehr kurzen Pausen unterbrochen wurde.