Kiel (pm). Bildungsministerin Karin Prien hat am 1. Oktober den Schülern und allen an Schule Tätigen erholsame Herbstferien gewünscht und einen Ausblick auf den Präsenzunterricht nach den Ferien gegeben. „Wir haben nach den Sommerferien neun Wochen erfolgreichen Präsenzunterricht in Schleswig-Holstein erlebt. Die Schülerinnen und Schüler konnten nach den schwierigen Monaten des Lernens in der Pandemie gut wieder in den Schulen ankommen“, betonte Prien. Die Lehrkräfte im Land hätten mit besonderem Einfühlungsvermögen und professionell-pädagogischem Geschick ihren Schülerinnen und Schülern geholfen, wieder gut in den Lern- und Lebensort Schule hineinzufinden.
„Wie in unserem Rahmenkonzept ‚Lernen aus der Pandemie‘ vorgesehen, haben sich die Schulen nach dem Ankommen im Schulalltag zunächst auf das Erheben der Lernstände konzentriert“, so Prien. Man wisse, dass die Erkenntnisse sehr unterschiedlich seien und Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlich gut durch diese Pandemie gekommen sind. Als vergleichende Erhebungen wurde VERA 3 (Jahrgangsstufe 3 Lesen, Zuhören und Mathematik) bis Ende September in den Schulen durchgeführt. Die Ergebnisse würden derzeit ausgewertet. „Von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wissen wir, dass wir vor allem die sozialen und psychosozialen Folgen der Schülerinnen und Schüler im Blick halten müssen“, hob Prien hervor.
Auch in diesem Schuljahr hätten sich auch die Hygienemaßnahmen an den Schulen bewährt. „Außer in ganz wenigen Einzelfällen, in denen einzelne Lerngruppen zu Beginn des Schuljahres in Quarantäne mussten, haben sich die Schulen durch konsequentes Testen und die Maskenpflicht nicht als Orte gezeigt, an denen sich die Pandemie besonders ausbreitet“, so Prien. Besonders erfolgreich sei die Impfaktion an den Schulen in Schleswig-Holstein gewesen, die die Kassenärztliche Vereinigung durchgeführt habe. „Über 13.000 Schülerinnen und Schüler und auch deren Angehörige haben ein Impfangebot an den Schulen wahrgenommen“, resümierte die Ministerin. „Mein großer Dank für diese Aktion gilt nicht nur den Impfteams und dem Gesundheitsministerium für die gute Zusammenarbeit, sondern auch den Schulen und vielen Engagierten vor Ort, die diese Aktion möglich gemacht haben!“ Die Impfaktion habe auch den gesellschaftlichen Diskurs zu diesem Thema gestärkt und gerade in Stadtteilen, in denen die Impfquote unter dem Durchschnitt lag, hätten viele Menschen das Angebot in der Schule wahrgenommen. „Heute freuen wir uns darüber, dass schon jede zweite Schülerin und jeder zweite Schüler im Land im Alter zwischen 12 und 17 doppelt geimpft ist und wir damit bundesweit an der Spitze liegen. Auch das ist ein wichtiger Baustein für verlässlichen Präsenzunterricht an den Schulen.“
Für die Herbstferien hatte das Bildungsministerium eine Regelung erreichen können, nach der Schülerinnen und Schüler die Tests in der Schule durch Tests zuhause und eine qualifizierte Selbstauskunft ersetzen können. Dadurch gelten die Kinder und Jugendlichen weiterhin als getestet und können so Kultur- und Freizeitangebote nutzen. „Die Kinder und Jugendlichen im Land waren anderthalb Jahr sehr solidarisch mit uns. Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, jetzt ebensolche Solidarität zu zeigen und für die Schülerinnen und Schüler einzustehen. Das heißt, dass wir bis auf weiteres ein kostenloses Testangebot vorhalten, damit Kinder und Jugendliche auch in der Freizeit an Sport, Musik und Gemeinschaftserlebnissen teilnehmen können“, hob Prien die Bedeutung von Sport, Kultur und Freizeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hervor. Nach den Herbstferien werde zunächst für zwei Wochen weiterhin die Maskenpflicht in Kombination mit den regelmäßigen Tests an den Schulen gelten. Ab November solle dann bei weiterhin günstiger Pandemielage die Maskenpflicht weiter gelockert werden. „Die Details sind gerade in der letzten Abstimmung, aber ich gehe davon aus, dass wir etwa an den Sitzplätzen auf die Masken verzichten werden, während auf den Laufwegen weiterhin die Maske getragen wird“, so Karin Prien.
Dass Schleswig-Holstein so gut dastehe, was die Impfquote angeht, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viele Menschen ungeimpft seien. „Wenn wir als Gesellschaft den Kindern und Jugendlichen dauerhaft Normalität und Präsenzunterricht garantieren wollen, müssen wir alle unseren Beitrag dazu leisten und jeder noch Ungeimpfte im Land sollte prüfen, ob er sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen kann. Nutzen Sie die Herbstferien und die Impfangebote in den Hausarztpraxen und unter www.impfen-sh.de.“