Herzogtum Lauenburg (pm). Der Naturpark Lauenburgische Seen steht für zahlreiche und gut gepflegte Wege, auf denen es sich naturverträglich fortbewegen und die abwechslungsreiche Natur genießen lässt. Ein besonderes Highlight ist der Radfernweg „Alte Salzstraße“ am Elbe-Lübeck-Kanal, der im Kreis Herzogtum Lauenburg zwischen Lauenburg und Krummesse liegt. Dieser wurde in den vergangenen zehn Wochen auf insgesamt 48 Kilometer einer kompletten Grundsanierung unterzogen. Dabei wurden beachtliche 14.540 Tonnen Wegekies verbaut und rund 500.000 Euro investiert. Die Kosten tragen der Kreis Herzogtum Lauenburg und die Gemeinde Büchen für einen zuführenden Stichkanal.
Seit dem Neubau 2004 sind an dem wassergebundenen Weg jährlich Unterhaltungsmaßnahmen mit Kosten in Höhe von 25.000 bis 30.000 Euro pro Jahr durchgeführt worden. Ursprünglich ist der Weg als Betriebsweg des Wasser- und Schifffahrtsamtes angelegt worden und muss deswegen für Fahrzeuge befahrbar sein. „Da sich der Weg als Fernrad- und Spazierweg hervorragend anbietet, hat der Kreis seinerzeit eine Kooperation mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt über die öffentliche Nutzbarkeit des Weges für den Rad- und Fußgängerverkehr getroffen“, betont Landrat Dr. Mager und wirbt dabei für gegenseitiges Verständnis und Entgegenkommen. Das Reiten, wie es im Bereich zwischen Büchen und Güster in den letzten Wochen vermehrt beobachtet wurde, ist hingegen nicht gestattet, da es die Oberfläche des Weges zu stark beansprucht und zu einem deutlich schnelleren Verschleiß, gerade bei feuchten Bedingungen, führt. Dies gilt auch für die private Benutzung mit Kraftfahrzeugen aller Art.
Die Ansprüche an die Sanierung eines Weges dieser Art sind vielfältig. Die Tragschicht besteht aus einem speziell angefertigten Mineralgemisch, welches sich erst nach mehreren abwechselnden Regen- und Trockentagen richtig absetzen kann. Bei dem verwendeten Material handelt es sich um eine bindige Kiestragschicht. Dieses Material wurde bereits beim Ausbau des Kanalradweges 2004 verwendet und kam später auch bei den „kleineren“ Sanierungsmaßnahmen zum Einsatz. Recycling- Baustoffe scheiden aus Naturschutzgründen aus. Außerdem wurde wegen der Nachhaltigkeit Wert auf die Verwendung von regionalen Produkten gelegt. Auf die Körnung, die auf den ersten Blick grob aussieht, ist man angewiesen, um die Tagfähigkeit für die Betriebsfahrzeuge des Wasser- und Schiffahrtsamtes sicherzustellen. Ein feineres Material wäre bei dieser Schichtstärke nicht tragfähig und es würden tiefe Spuren entstehen. Des Weiteren wurde bei der Materialwahl auf die Verwendung von Rundkorn geachtet, um das Problem platter Reifen zu minimieren.
Das Unternehmen Gösch hatte die Ausschreibung für die Wegeinstandsetzung gewonnen und war mit viel Eifer und Erfindergeist – was den Einsatz der verschiedenen Maschinen betrifft – im Einsatz. Jan Gösch erläutert: „Es braucht eine gewisse Zeit, bis sich das Material optimal vermischt hat und einschlämmen kann. Abhängig vom Wetter braucht es einige Wochen, bis eine geschlossene, glatte und feste Oberfläche entstanden ist“. Am besten wäre es sicher gewesen, den Weg für die Dauer der Arbeiten ganz zu sperren. „Dies wollten wir aber möglichst vermeiden, um die Beeinträchtigungen gerade in den Ferienzeiten gering zu halten,“ erklärt Dr. Christoph Mager. Nur auf dem Teil der Strecke, auf dem jeweils aktuell Baumaßnahmen stattfanden, wurden Radfahrer durch eine Beschilderung vor Ort über eine notwendige Umleitung informiert. Über Alternativrouten konnte die „Wanderbaustelle“ gut umfahren werden.
Das große Bauvorhaben ist nun abgeschlossen und der Weg ist in einem neuwertigen Zustand. Sobald der Einschlämm- und Setzungsprozess beendet ist, soll im Herbst ein zusätzlicher Walzgang erfolgen, um abschließend die Oberfläche zu glätten. An einigen Stellen werden je nach Witterung und Frequentierung noch Nachbesserungen in deutlich kleinerem Umfang durchzuführen sein. Dies lässt sich bei wassergebundenen Wegen nie vermeiden und gehört zur regelmäßigen Wartungsroutine dazu.