Herzogtum Lauenburg (pm). Die Tongrube in Groß Pampau ist in der Wissenschaft bekannt. Seit mehr als 30 Jahren gräbt dort ein Team um Gerhard Höpfner Skelette von Walen und anderen Meerestieren aus, die vor über zwölf Millionen Jahren in der Urnordsee gelebt haben. Bisher wurden die Funde ausschließlich im Naturkundemuseum in Lübeck gezeigt. Seit es dort Unstimmigkeiten gibt, eröffnet sich die Chance Funde aus der Tongrube auch im Kreis Herzogtum Lauenburg zu zeigen.
Neben den Walskeletten wurden in Pampau auch Knochen von Robben, Schildkröten, Haien sowie anderen Fischarten und 160 wirbellose Tiere gefunden. Kreispräsident Meinhard Füllner äußerte diese Idee in einer Pressemitteilung, die FDP-Kreistagsfraktion forderte in ihrem Antrag die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für ein Urmeermuseum. Auch die SPD hatte in einem Antrag im Ausschuss dafür geworben.
Im Kreistag einigten sich CDU, SPD, die Grünen und FDP bei Zustimmung eines Teils der AFD und Ablehnung durch die Linke auf einen gemeinsamen Antrag. Grundlage waren der FDP-Antrag sowie ein Antrag von CDU und Grünen. Die Bereitschaft des Grabungsteams wird begrüßt, ihre Funde in einem zu errichtenden Urmeermuseum auszustellen. Der Landrat wird beauftragt, die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen zu überprüfen, um auf der Grundlage eine umfassende Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, die den Kostenrahmen ermittelt und Vorschläge zum Standort mit guter Verkehrsanbindung. Die Vorstellungen des Grabungsteams sollen Berücksichtigung finden. Der Antrag wurde zur weiteren Bearbeitung in den zuständigen Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss überwiesen.
Für die FDP hatte Dr. Christel Happach-Kasan den Antrag der FDP-Fraktion eingebracht und begründet. Sie wies darauf hin, dass der Kreis mit Museen, es gibt fünfzehn im Kreis, deutlich geringer ausgestattet ist als die nördlichen Landkreise Nordfriesland, 47 Museen, beziehungsweise Schleswig-Flensburg 41 Museen. Der Kreis Dithmarschen zeigt mit seinem Archäologisch-Ökologischen Zentrum in Albersdorf, dass auch auf Kreisebene wertvolle Bildungsarbeit in Museen gezeigt werden kann. Für den Kultur- und Naturtourismus im Kreis wäre die Entwicklung eines solchen Museums ein Leuchtturmprojekt. Eine wissenschaftliche Unterstützung könnte der Kreis erhalten, wenn es gelänge das Centrum für Naturkunde (CeNak) in Hamburg, das als Leibniz-Institut im Juli seine Arbeit aufgenommen hat, als Partner zur gewinnen.