Mölln (pm). Zum zwölften Mal betreuten Mitarbeiter des Naturparkzentrums Uhlenkolk und ehrenamtlich tätige Mitglieder des NABU Mölln einen Amphibienzaun im Möllner Stadtgebiet. Parallel zum Hegesee wurde seitens der Stadt jeweils ein etwa 600 Meter langer Zaun für die Hin- und für die Rückwanderung aufgebaut. Für die Sammlung der Tiere wurden 26 Fangeimer für die Hinwanderung und 24 für die Rückwanderung eingegraben.
In der Zeit vom 2. März bis zum 26. April machten sich 2.246 Erdkröten und drei Grasfrösche auf den Weg zum Laichgewässer. Die Rückwanderung setzte ab dem 30. März ein. Dabei wurden 936 Erdkröten erfaßt, dass sind 700 Tiere mehr zum Vorjahr. Da beide Wanderungen zur gleichen Zeit zum Erliegen kamen, wurden die Zäune am 27. April wieder abgebaut.
Das Abgehen der Zäune und leeren der Fangeimer sowie das Erfassen der einzelnen Individuen beansprucht sehr viel Zeit, je nach Wanderaktivität sind pro Morgen- oder Abendkontrolle bis zu zwei Stunden von jeweils zwei Personen aufzuwenden. Bei Regen sind die Tiere besonders aktiv. Je nach Wetterlage finden auch Nachmittags Kontrollgänge statt, in diesem Jahr waren zwei Durchgänge notwendig.
Auch in diesem Jahr sind totgefahrene Amphibien zu beklagen, insgesamt 18 Tiere konnten als überfahren festgestellt werden. „Leider gibt es immer noch uneinsichtige Autofahrer, die trotz einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h zu schnell fahren – einige beschleunigen noch extra. Untersuchungen belegen, das auch 30 km/h für die kleinen Tiere noch zu schnell ist. Eine höhere Geschwindigkeit eines Autos erzeugt einen Druck auf die Fahrbahn, der bei den sehr empfindlichen Tieren die inneren Organe platzen und dann aus dem Maul hervorquellen läßt. Die Tiere sitzen wie unversehrt auf der Straße und erst ein genaueres Hinsehen macht die Auswirkungen deutlich“, erklärt Trudel Borck vom NABU Mölln.
Auch in diesem Jahr wurden laut NBAU wieder vereinzelt Eimer an den Zäunen herausgezogen und wohl auch Amphibien über die Straße getragen. Die Eimer würden dann zwar zurückgesetzt, seien dann aber nicht korrekt bündig eingegraben. Außerdem wird auch nicht wieder Erde und Laub zum Verstecken der Tiere eingefüllt. Gleiches gelte für die Entfernung der Stöcker, die extra für Käfer zum Herauskraxeln in die Eimer gestellt werden. Dadurch bedingt fehlten die Zahlen der jeweiligen Arten. Das Aufstellen entsprechender Hinweisschilder werde leider ignoriert. Zur Freude der Sammler hielten mehrfach Mitbürger an, die Ihren Dank für deren Arbeit aussprachen.