Herzogtum Lauenburg (pm). Vorbei ist es mit dem winterlichen Grau in Grau – mit Beginn der Rapsblüte wird Schleswig-Holstein wieder farbig. In rund zwei Monaten wird der Kreuzblütler bei der Ernte dann zeigen, was in ihm steckt. Aus den gelben Blüten werden sich schmale Schoten entwickeln, die viele kleine schwarzbraune Samenkörner enthalten. Jedes dieser Samenkörner ist eine wertvolle Ölquelle und verfügt über einen Ölgehalt von rund 42 Prozent.
Während Rapsöl durch seine gesunde Fettsäuren-Zusammensetzung in der menschlichen Ernährung punktet, ist der Rapsanbau mit dem Rapsschrot gleichzeitig auch eine wichtige Säule der deutschen Selbstversorgung mit Eiweißfuttermitteln.
Das Blütenmeer von heute wurde von den Bauern im letzten Herbst auf den Weg gebracht. Die Aussaat für den Winterraps erfolgt spätestens bis zum 10. September, denn er benötigt wenigstens 70 Tage für eine ausreichende Entwicklung, bevor die Vegetationsruhe um den 20. November eintritt. Mit dem Übergang zum Langtag gegen Ende März streben die Pflanzen dann in die Höhe und bilden Knospen.
Mit einer Anbaufläche von knapp einer Million Hektar ist Raps die wichtigste deutsche Ölpflanze. Im nördlichsten Bundesland wurde Raps im letzten Jahr auf etwa 60.000 ha angebaut. Der Ertrag liegt bei etwa 3,5 bis vier Tonnen pro Hektar. Auf einem Hektar „wachsen“ 1.600 Liter Rapsöl, 2.100 Kilogramm Rapsschrot und mindestens 100 Kilogramm Rapshonig.
Was die Bauern derzeit noch beschäftigt:
Der bevorstehende sog. „1. Schnitt“, die Ernte des ersten aufgewachsenen Grases, das zumeist als Winterfutter eingelagert wird.
Pflanzenschutzmaßnahmen in Getreide und Raps
Dünger streuen
Aussaat des Maises (weitestgehend abgeschlossen)
Absammeln von Steinen (insbesondere in den Sommerkulturen)
Weideauftrieb
Ansaat von Blühstreifen (noch bis 15. Mai)
Drainage-Instandsetzungsarbeiten