Herzogtum Lauenburg (pm). Das DRK ist im Kreis Herzogtum Lauenburg ist derzeit wieder an vielen Stellen gefordert, wie etwa im Rettungsdienst, wo aktuell die Materialbeschaffung von Persönlicher-Schutzausrüstung und die Dienstplanung erneut im Fokus stehen. „Wir haben die Maßnahmen seit März dieses Jahres ununterbrochen fortgeführt und können so schnell und flexibel auf den erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen reagieren“, berichtet Peter Timmermanns, Vorstand und Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, „Gerade im Rettungsdienst sind wir auf jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter angewiesen. Durch unser Handeln und engagierte Mitarbeitende konnten wir bisher einen Ausfall von Rettungsmitteln, wie dies mitunter in anderen Kreisen vorkam, verhindern. Auch wenn aktuell einige Mitarbeitende in vorsorglicher Quarantäne sind, liegt unsere Ausfallquote bei nur 0,03 Prozent.“
Eng mit dem Rettungsdienst verzahnt ist das Ehrenamt beim DRK. Neben Blutspendediensten, Schwimmkursen oder der Sozialarbeit, sind die Bereitschaften mit mehr als 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Kreis aktiv. Bis auf weiteres ist der Dienstbetrieb in den 9 Bereitschaften des Kreisverbandes jedoch pandemiebedingt ausgesetzt. Für Einsätze stehen die ehrenamtlichen Retter natürlich weiterhin zur Verfügung. Extra durchgeführte Hygieneschulungen und Unterweisungen im Umgang mit der Schutzausrüstung fanden bereits am Anfang der Pandemie statt. Vereinzelt erbringen DRK Helfer immer wieder Unterstützungsleistungen im Bereich Versorgung oder Logistik. Pandemiebedingt ist aber nicht nur die Aus- und Fortbildung der Hilfskräfte derzeit eingestellt, das Präsidium hat sich entschieden, die eigentlich im November terminierte Mitgliederversammlung des DRK-Kreisverbandes abzusagen und zu verschieben. Diese wird, sobald dies möglich ist, natürlich im entsprechendem Rahmen nachgeholt werden.
Bei den Pflegeeinrichtungen des DRK-Kreisverbandes sind bereits Anfang der Woche die ersten verschärften Maßnahmen und Eintrittsbeschränkungen getroffen worden. Körperliche Kontakte müssen auf ein Minimum beschränkt werden – das ist das große Credo der Corona-Pandemie. Doch wie gehen Pflegerinnen und Pfleger in dieser Zeit auf die Bedürfnisse der Bewohner ein. „Ein offenes Ohr für die Wünsche und Ängste ihrer Patienten haben unsere Pflegefachkräfte natürlich weiterhin – und das kommt an. Aber wir gehen auch neue Wege. So wurden extra Tablets angeschafft, um auch den Kontakt nach außen möglichst gut zu erhalten. Dennoch ist es eine schwierige Situation für Verwandte und Angehörige, die wir versuchen, so verträglich wie möglich zu gestalten“, erklärt Peter Timmermanns.
Für die DRK-Pflegehäuser wurden nun extra Schnelltest angeschafft, um bei Verdachtsfällen zügig testen zu können. Denn es kommt auf jede Pflegerin und jeden Pfleger in diesen Zeiten an.
Die Planungen im Kreisverband sind umfangreich. So startet Anfang November gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Stromarn und der KVSH Schleswig-Holstein ein Corona-Testzentrum in Trittau. Auch durch die Erfahrungen und Expertise, die z.B. Anfang des Jahres in Germersheim beim ersten Corona-Einsatz deutschlandweit gewonnen werden konnte, kann das DRK eine sichere Abstrichentnahme vor Ort gewährleisten. Medizinisch vorgeschultes Fachpersonal des DRK nimmt die Abstriche bei den Personen, die getestet werden, vor. Die Zuweisung zum Test erfolgt entweder durch ein Gesundheitsamt über ein Online-Portal oder einen niedergelassenen Arzt, der die Notwendigkeit eines Tests auf einem speziellen Formular mit seiner Unterschrift bescheinigen muss.
Doch Hilfe wird nicht nur vor Ort gebraucht, sondern die Pandemie trifft derzeit die ganze Welt. Durch die vernetzte Rot-Kreuz-Arbeit kann schnell dort konkrete Hilfe gegeben werden, wo die Not besonders groß ist. So erreichte den DRK-Kreisverband eine Anfrage nach dringend benötigten Pflegebetten aus dem benachbarten Polen. Innerhalb von 48 Stunden konnte der Transport organisiert werden, da in diesen Tagen zufällig solche Betten in den Einrichtungen ausgetauscht worden waren. Am Mittwochabend um 18 Uhr wurden diese verladen und sollten in den kommenden Tagen in Polen eintreffen.
„Das DRK ist im Kreis vielfältig an der Bewältigung der Pandemie gefordert. Das in schwierigen Zeiten das Miteinander entscheidend ist und wir auch dort helfen können, wo Hilfe dringend benötigt wird, dass macht das DRK stark“, so Dr. Andreas Schmid, Präsident des DRK-Kreisverbandes abschließend.