Mölln (aa). Vom 29. August bis zum 27. September 2020 ergaben sich in Mölln ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Im Rahmen eines Pilotprojektes entstand mitten in der Stadt auf dem Bauhof vor der Kreisparkasse ein CoWorking-Space für alle. Joachim Rumohr, 1. Vorsitzender der wirtschaftlichen Vereinigung Mölln, die das Projekt initiierte, zog für Herzogtum direkt ein Projekt-Resümee und gab es einen Ausblick, wie es weiter gehen könnte.
„Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Projekt. Wir haben in den Tagen etwa 120 Gespräche geführt, geschätzt die dreifache Anzahl von Personen hat sich die Plakate durchgelesen. Etwa ein Drittel der Leute sagte, dass es schöne wäre, wenn ein CoWorking-Space nach Mölln käme. Ein Drittel kannte mit den Begriff ‚CoWorking-Space‘ nicht, fand die Idee nach einer Erklärung aber gut. Und zirka ein Drittel sagte, ‚das brauchen wir nicht‘“, beschreibt Rumohr zunächst der Feedback der Passanten, „Und wir haben aktuell 35 Personen, die einen künftigen CoWorking-Space in Mölln nutzen würden.“
Coworking ist ein relativ neues Arbeitsmodell. Übersetzt bedeutet der Anglizismus CoWorking-Space nichts anderes als gemeinsam in einem Raum zu arbeiten. Im Detail geht es um die Anmietung eines Schreibtisches oder Büros, wo zumeist kreativ tätige Personen in einem Großraumbüro arbeiten – für sich oder auch gemeinsam an ihren Projekten. Jedem Nutzer des Co-Work-Space ist dabei selbst überlassen, wie regelmäßig er das Angebot nutzen möchte. Der Arbeitsplatz kann in der Regel stunden-, tage- oder wochenweise gebucht werden. Der CoWorking-Space bietet den Arbeitsplatz selbst und die nötige Infrastruktur – also in der Regel unter anderem Internet, Drucker, Scanner und Telefon.
Wird es denn künftig einen CoWorking-Space in Mölln geben? Dazu Joachim Rumohr: „Wir versuchen aktuell mit Besitzern von aktuell leerstehenden Läden ins Gespräch zu kommen.“ Eine solche Ladenfläche könne dann mindestens als Zwischenlösung dienen, gegebenenfalls könnte später sogar dauerhaft gemietet werden.
Die Zielgruppen für den CoWorking-Space sind laut Rumohr Selbstständige, Freiberufler und Angestellte im Homeoffice. Dazu könnten sich vielleicht noch Urlauber gesellen, die während der Urlaubstage ‚einmal kurz zwischendurch‘ arbeiten müssen. „Oder einfach Leute, die mal einen Tapetenwechsel brauchen“, so Rumohr.
Das Pilotprojekt war eine Kooperation der wirtschaftlichen Vereinigung Mölln mit der Wirtschaftsförderung Herzogtum Lauenburg und der CoWorkland e.G. Unter welcher Fahne könnte ein künftiger CoWorking-Space in Mölln Gestalt annehmen? Rumohr: „Schön wäre, wenn daraus ein gemeinnütziges Projekt entstehen würde. Wahrscheinlicher ist aber, dass ein Verein entstehen muss. Meine Traumvorstellung ist es, dass Mitglieder sich dann jahres- bis stundenweise einmieten können. Geboten würde die entsprechende Ausstattung für eine Bürofläche samt Loungebereich. In einem Schaufenster wäre gegebenenfalls Raum für Pop-Up-Stores.“
Und wann könnte es soweit sein? „Sobald wie möglich“, erklärt Joachim Rumohr abschließend.