Mölln (pm/aa). Insgesamt elf Bolzplätze hält die Stadt Mölln im Stadtgebiet vor. Für die Ausgestaltung und Betreuung einer dieser Plätze ist eine Kooperation zwischen der Stadt und der Möllner Sportvereinigung (MSV) vereinbart worden. Als erstes gemeinsames Projekt soll der Bolzplatz am Vogelschießergrund nach den Vorstellungen der jungen Fußballer hergerichtet werden. Weitere Plätze könnten folgen.
„Wir hatten im Sommer ja angeregte Debatten gehabt, wo können die Kinder bei Corona Ball spielen können“, leitet Bürgermeister Jan Wiegels ein. Die Diskussion ginge darum, ob die Kinder im Kurpark kicken dürften beziehungsweise wo es sonst Innenstadt nahe Bereiche gäbe. Aber es sei alles „im grünen Bereich“, sowohl das Spielen im Kurpark ist rechtlich erlaubt und es gebe zahlreiche weitere Plätze. So halte die Stadt ganze elf Bolzplätze vor. Daraus habe sich nun eine Kooperation mit der Möllner Sportvereinigung (MSV) ergeben.
„Wir haben die Diskussion aufgegriffen und sind auf die Stadt zugegangen. Wir haben in der Stadt einige Boltzplätze, nur sind die ein bißchen in Vergessenheit geraten“, fährt MSV-Geschäftsführer Dennis Bluhm fort. So war eine erste Sofort-Maßnahme, dass auf Anregung der MSV die Stadtverwaltung die Boltzplätze unter moelln.de auflistete beziehungsweise kartierte. Hier sind nur die reinen Boltzplätze also auch Spielplätze mit integriertem Boltzplatz zu finden.
In einem nächsten Schritt übernimmt die MSV beziehungsweise in diesem Fall die E1-Fußballer des Vereins die Patenschaft von zunächst einem der elf Boltzplätze. Los geht es mit dem Bolzplatz Vogelschießergrund (Birkenweg). Während sich die Stadt hier weiter um die Rasenpflege kümmert, hat das MSV-Team unter Leitung ihres Trainers Rainer Wulfram ein Auge auf die gesamte Anlage. Damit sei unter anderem wenn nötig das Einsammeln von Müll gemeint, aber auch der Stadtverwaltung eine Rückmeldung geben, wenn sich am Zustand des Platz mal etwas ändern sollte. Zudem dürfen die Kids bei der Gestaltung des Platzes mitreden. So schlugen diese bereits vor, ein paar Sitzgelegenheiten zu schaffen und auch das Grün etwas zurückzuschneiden, um Platz für ein paar Zuschauer zu haben. Die Idee stamme laut Bluhm aus Hamburg, wo Bürger animiert würden, ehrenamtlich solche Plätze zu erhalten. „Unser Verein hat auch immer ein öffentliches Interesse, solche Boltzplätze beziehungsweise Bewegungsräume zu fördern“, so Bluhm weiter. Er hoffe, dass sich noch weitere Trainer finden, die mit ihrer Mannschaft weitere Boltzplatz-Patenschaften übernehmen. Doch zunächst wolle man erste Erfahrung mit dem Platz am Vogelschießergrund sammeln. Hierzu sollen auch noch entsprechende Vertraglichkeiten mit der Stadt geklärt werden. Danach sei man aber auch ehrenamtliche Patenschaften außerhalb der MSV offen, wie Daniel Schmidt (Fachdienstleiter Stadtgrün) erklärt.
Zum Hintergrund
Zahlreiche Sportvereine und Sportgruppen in den unterschiedlichsten Altersklassen sind in der Stadt Mölln der Beweis dafür, dass Bewegung und der sportliche Wettkampf, aber auch Geselligkeit und Teamgeist in der Eulenspiegelstadt großgeschrieben werden. Mit diesem Wissen investierte auch die Stadt Mölln bis heute immer wieder in den Ausbau der Sportstätten und schaffte so eine Infrastruktur, die nicht nur für Möllnerinnen und Möllner, sondern auch für das Umland von Bedeutung sind.
Aber nicht nur der organisierte Sport steht im Fokus der Stadt, sondern auch der Ausbau der freien Bewegungsangebote wie der auf Bolzplätzen. Bolzplätze sind für Kinder und Jugendliche oft „heilige Orte“. Nicht nur, dass die jüngsten und jüngeren Einwohnerinnen und Einwohner hier ihren Drang nach Bewegung ausleben können, sondern vielmehr: oftmals sind es die Stellen, an denen sie erstmals und ohne Beteiligung von Erwachsenen eigene Regeln für den Umgang miteinander aufstellen – spielerisch, sportlich und pädagogisch wertvoll für die individuelle Entwicklung. Im Ergebnis stehen dann letztlich Spielregeln, die mit der Fußballbundesliga nicht mehr viel gemeinsam haben, sich aber über Jahrzehnte hinweg auf den Bolzplätzen gehalten haben: Drei Ecken – ein Elfer, letzter Mann ist Torwart, nächstes Tor entscheidet oder das Ergebnis des „Pitt-Pott“ gibt an, wer anfängt, sind nur Beispiele dafür.
Angefangen von den klassischen Bolzplätzen in den einzelnen Stadtteilen, über den „Gummiplatz“ im rückwärtigen Raum des Jugendzentrums auf dem Schulberg bis hin zum genormten Soccerplatz auf dem Waldsportplatz, der 2008 mit finanzieller Unterstützung des DFB’s hergestellt wurde, unterhält die Stadt Mölln so insgesamt elf Bolzplätze, auf denen die jungen Kicker ihre ersten richtigen Erfahrungen mit dem runden Leder machen können.
Alle Boltzplätze der Stadt Mölln sind stets frei zugänglich und von allen kostenfrei nutzbar.
Kinderspiel- und Bolzplätze in Mölln |
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Albert-Schweitzer-Straße und Bolzplatz |
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Allensteiner Ring |
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Alsterring (inkl. Bolzplatz) |
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Alte Zirkuskoppel |
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Am Lütauer See |
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Am Ziegelsee (Bolzplatz) |
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A.-Lindgren-Schule |
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Birgittenweg |
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Dahmstraße |
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Dr. Richard-Dörr-Straße |
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Drosselweg |
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Feldbäckerei |
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Fritz-Reuter-Straße |
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Gartenweg (Bolzplatz) |
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Karl-Gatermann-Weg |
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Karlheinz-Goedtke-Straße (inkl. Bolzplatz) |
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Hermann-Bote-Straße |
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Höhenweg |
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Iltisstieg und Bolzplatz |
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Immenstelle |
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Kindergarten Gr. Eschenhorst |
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Kösliner Straße |
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Luisenbad |
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Martin-Behaim-Straße |
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Massower Straße |
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Realschule |
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Rosenweg |
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Stadthaus |
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Tanneckschule Tanneckhort |
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Till-Eulenspiegel-Kindergarten |
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Till-Eulenspiegel-Schule (inkl. Bolzplatz) |
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Tilsiter Straße (inkl. Bolzplatz) |
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Vogelschießergrund (Bolzplatz) |
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Wildpark Naturparkzentrum |
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Zarrentiner Straße Luisenbad |
Schulberg beim Jugendzentrum (inkl. Bolzplatz) |
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Ratzeburger Straße Waldsportplatz (inkl. Bolzplatz – DFB Soccerbox) |