Damit war ja zu rechnen: Jetzt darf die Corona-Demo in Berlin mit 30.000 angemeldeten Leuten also stattfinden. Mit „strengen Auflagen und Abstandregeln“ natürlich. Aber was heißt das denn in der Realität ?
Nehmen wir an, die Straße ist neun Meter breit und die Demo wird rechts und links von einem Polizisten begleitet. Denn dürfen bei 1,5 Meter Abstand noch fünf Leute in einer Reihe gehen. 30.000 : 5 = 6.000 Reihen, mit Abstand nach hinten von 1,5 Meter = Zuglänge neun Kilometer.
Die Straße des 17. Juni ist von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor 1,75 km lang, von der Siegessäule bis zum Ernst-Reuther-Platz zirka zwei Kilometer, die anschließende Bismarckstraße ist vom Ernst-Reuther-Platz bis zum Kaiserdamm zirka 2,75 Kilometer und auf der anschließenden Heerstraße müsste man vom Kaiserdamm über den Theodor-Heuss-Platz westwärts weitere 2,5 Kilometer Platz haben, um den 1,5 Meter-Abstand einzuhalten. D.h., dass die Demo zirka am Olympiastadion losgehen müsste und bis zum Brandenburger Tor reichen würde, um die gesetzlichen Abstandsauflagen einzuhalten. Wer´s glaubt wird selig.
Wie wäre es denn mit einem Nachhilfeunterricht in Mathematik für die Berliner Verwaltungsrichter? Natürlich unter Corona-Bedingungen im Klassenzimmer mit Maske für Lehrer und Richter.
Lothar Obst, Mölln