Mölln (pm). Trotz Corona bedingter Einschränkungen und Umstände, die zu Absagen von Veranstaltungen wie Exkursionen und Vorträgen führte, waren Mitarbeiter des NABU Mölln nicht untätig und im praktischen Artenschutz aktiv.
Amphibienschutz:
Das Jahr begann mit der Betreuung des Amphibienzaunes am Hegesee in Mölln. Aufgebaut wurde der Fangzaun von Mitarbeitern der Lebenshilfe am 2. März, zu Beginn der Wanderaktivitäten der dort vorkommenden Amphibien. In der Zeit vom 2. März bis zum 20. April wurden die eingegrabenen Fangeimer in den Morgenstunden von Mitarbeitern des Uhlenkolkes sowie in den Abendstunden und nachts von Mitarbeitern des NABU Mölln kontrolliert. Die in den Fangeimern befindlichen Tiere wurden kartiert, gezählt, sicher über die Straße getragen und am Seeufer ausgesetzt. Während der Hauptwanderung musste in diesem Jahr wegen hoher Temperaturen und Trockenheit auch tagsüber kontrolliert werden, dieses erfolgte ebenfalls durch NABU Mitglieder. So konnten in diesem Jahr über 2.395 Amphibien vor dem Verkehrstod bewahrt werden.
Aktion Lebensraum Kirchturm:
Seit dem Jahr 2015 beteiligt sich der NABU Mölln an der bundesweiten Aktion Lebensraum Kirchturm des NABU Bundesverbandes. Seinerzeit wurden von NABU Mitgliedern in Absprache mit den einzelnen Kirchengemeinden des Nordkreises Brutkästen für Turmfalken, Schleiereulen Dohlen usw. in diversen Kirchen, Kirchtürmen und Pfarrscheunen eingebaut und den Vögeln als Brutplatz angeboten.
Alle Kästen werden von NABU Mitgliedern jährlich in gewissen Abständen kontrolliert. Es werden Bruterfolge dokumentiert und nach der Brutzeit die Kästen bei Bedarf gereinigt.
Diese Aktion war von Beginn an erfolgreich. Die diesjährige Bilanz spiegelt die Brutergebnisse der letzten Jahre wieder und zeigt auch die Notwendigkeit, für diese Vogelarten Brutplätze zu schaffen.
Besonders zu erwähnen ist die seinerzeit sofortige geglückte Wiederansiedlung des Uhus im Ratzeburger Dom, nachdem von NABU- Mitarbeitern der Brutkasten erneuert und vergrößert wurde. Es handelt sich hier um eine von zwei bekannten Kirchturmbruten bundesweit.
Erfreulicher Weise konnten wir in diesem Jahr in den vom NABU gebauten und betreuten Brutkästen auch zwei Schleiereulenbruten mit jeweils drei Jungen feststellen. Das ist umso erfreulicher, da sich die Schleiereule in den letzten Jahren bei uns im Kreis Herzogtum Lauenburg doch sehr rar gemacht hatte und nur wenige Bruten bekannt wurden.
Im Jahr 2020 gab es folgende Brutergebnisse:
9 x Turmfalke mit 49 Jungvögeln
1 x Uhu mit 3 Jungvögeln
2 x Schleiereule mit jeweils 3 Jungen
1 x Gänsesäger mit 12 – 15 Jungen
2 x Tauben mit jeweils 2 Nestlingen.