Ratzeburg (pm). „Bereits Anfang März erfolgte die erste Lagemeldung an den DRK Landesverband, die Bereitschaften und unsere Einrichtungen. Wir haben frühzeitig unsere Prozessstruktur an die Krise angepasst, um auch langfristig gut aufgestellt zu sein“, berichtet Peter Timmermanns Vorstand und Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbandes Herzogtum Lauenburg. „Dabei war von Anfang an die Vernetzung der einzelnen Handelnden und ihrer Ressourcen ein zentraler Punkt. Dies betrifft zum Beispiel die Einrichtungen des DRK Kreisverbandes inklusive der Pflege aber auch das Krankenhaus und die Ressourcen der Ratzeburger Ameos Gruppe. Enge Kontakte und Informationsfluss sind wichtig, um optimal auf die Lagen vorbereitet zu sein“, so Dr. med. Andreas Schmid, Präsident des DRK Kreisverbandes und geschäftsführender, ärztlicher Direktor des DRK Krankenhauses Mölln-Ratzeburg.
Seit Ende dieser Woche sind auch die ersten ehrenamtlichen Kräfte von Montag bis Freitag tagsüber zu Unterstützung im Kreisverband im Einsatz. „Gerade die frühzeitige Kopplung der komplexen Hilfeleistungen des DRK Kreisverbandes sind wichtig. Durch die hauptamtlichen Mitarbeiter ist die Versorgung am Patienten, die Beschaffung von Material und das tägliche Geschäft in den Bereichen Pflege, Rettungsdienst und Kita gesichert. Darüber hinaus haben wir eine Rufbereitschaft rund um die Uhr sichergestellt. Das Ehrenamt unterstützt uns gerade im Bereich der Stabsarbeit“, so Timmermanns weiter. Das DRK hat eine analoge Führungsstruktur wie beim Kreis aufgebaut. Das vereinfacht gerade den täglichen Umgang, da alle eine gemeinsame Sprache sprechen.
Was genau passiert im DRK Einsatzstab aber? Hier laufen alle Anfragen und Anrufe zentral zusammen und es werden Entscheidungen vorbereitet und umgesetzt. So wurden Ende der Woche beispielsweise neun Interims-Rettungswachen gesucht und mit passender Infrastruktur versehen, um die Infektionsgefahr im Rettungsdienst weiter einzudämmen. Durch die Dezentralisierung werden bei Kontaminierung nicht gleich mehrere Rettungsmittel außer Dienst gesetzt, sondern die Gegenmaßnahmen betreffen dann lediglich ein Fahrzeug und dessen Besatzung.
Neben der operativen Umsetzung von Maßnahmen, ist aber der Informationsfluss ein wichtiger Punkt. So werden mehrfach in der Woche, bei Bedarf täglich Lagemeldungen an den DRK Landesverband und die Einrichtungen und Ortsvereine im Kreis übersandt. Darin enthalten sind Infos zu wichtigen Maßnahmen und ein aktueller Überblick über die Krankheitszahlen im Kreis und Land. „Täglich wird auch an den Kreis selbst ein Lagebericht übersandt. So können DRK und Kreis gemeinsam bei Engpässen schnell agieren und sich gegenseitig unterstützen“, erklärt Jan Frederik Schlie, Katastrophenschutzbeauftragter im DRK Kreisverband und im Einsatzstab verantwortlich für den täglichen Betrieb. Dr. Schmid, Timmermanns und Schlie abschließend: „Wir haben eine Struktur geschaffen, in der wir auch über einen längeren Zeitraum arbeiten, steuern und agieren können. So ist die Hilfe durch das DRK im Kreis gut aufgestellt.“
Aktiv unterstützen kann man in der jetzigen Situation auch, zum Beispiel als Alltagshelfer, die Einkäufe für Menschen erledigen, die aufgrund der aktuellen Lage die Wohnung nicht verlassen können. Einfach anrufen unter 04541/864418, oder per Email an alltagshelfer@drk-kv-rz.de wenden.