Breitenfelde (pm). Der erste Bauabschnitt der Sanierung der Kirche in Breitenfelde ist im vollen Gange – das Dach, das Mauerwerk und die Fenster werden generalüberholt. Seit Mai werkeln Handwerker fleißig an der Kirche, das Eindecken des Schieferdachs inklusive neuer Holzunterkonstruktion ist vollendet und das Gerüst kann jetzt zurückgebaut werden. Das Turmgerüst bleibt stehen, denn am Turm wurden weitere Schäden entdeckt. „An der Eindeckung gibt es gravierende Schäden und auch am Sandstein bestehen erhebliche Schäden, sodass Gefahr in Verzug ist und die Beseitigung sehr schnell passieren muss“, berichtet Pastor Frank Lotichius.
Damit erhöhen sich auch die Kosten: Die Sanierung am Turm (Mauerwerk, Turmhelm und Wetterhahn) beziffert Architekt Werner Grage mit rund 100.000 Euro. Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt liegen somit bei 615.000 Euro. Sie werden von der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und Stiftungen – der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung Kiba sowie der Agnes-Gräfe-Stiftung, gestemmt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erklärte sich spontan bereit, ihre ursprünglich avisierte Spendensumme aufgrund der neu festgestellten Schäden zu erhöhen. Susanne Backhaus vom Ortskuratorin Mölln der DSD, überreichte der Kirchengemeinde einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 44.475 Euro.
„Die Planung der Sanierung nahm einige Jahre in Anspruch“, so Frank Lotichius weiter. „Eine Sanierung ist ein langer und intensiver Prozess“. Es wurde eigens eine Projektgruppe eingerichtet, mit vier Vertretern aus dem Kirchengemeinderat und vier aus dem Dorf Breitenfelde. Die letzte Sanierung der Breitenfelder Kirche liegt bereits fünfzig Jahre zurück. Um den Gemeindeanteil der Kosten stemmen zu können, trennte sich die Kirchengemeinde von einer Grünfläche und einem Wohnhaus.
Für den zweiten Bauabschnitt, bei dem die Heizung und der Kircheninnenraum mit seinem wertvollen historischen Inventar, darunter die Kirchenfenster aus dem 12. Jahrhundert, saniert und restauriert werden, rechnen die Experten noch einmal mit einem weiteren sechsstelligen Betrag. „Dafür müssen weitere Gelder bereitgestellt werden. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat schon eine Ein-Drittel-Übernahme der Kosten signalisiert“, so Lotichius. Auch eine Besuchertoilette ist vorgesehen. Der Förderverein der Kirchengemeinde organisierte in den vergangenen Monaten zahlreiche Spendenaktionen wie der Schrottsammel-Aktion, um die Kirchensanierung finanziell zu unterstützen. Die neu festgestellten Schäden werden voraussichtlich im Frühling 2020 behoben sein. Das nächste Jahr soll für die Planung der Innenraum-Sanierung genutzt werden.
Pastor Frank Lotichius hat einen großen Herzenswunsch: „Im Jahr 2023 gehe ich in den Ruhestand. Dann möchte ich eine sanierte und für die Zukunft gewappnete Kirche hinterlassen“. „Ich hoffe, dass alles klappt und diese schöne Kirche weiter strahlen kann“, ergänzt Susanne Backhaus.