Ratzeburg (pm). Dr. Sandra Pingel-Schliemann (Beckendorf) hält in der Reihe „30 Jahre Grenzöffnung“ der Stiftung Herzogtum Lauenburg einen Vortrag über die Geschehnisse zwischen 1949 und 1989 an der Grenze von der Wakenitz bis zur Elbe. Die Veranstaltung findet bei freiem Eintritt am Freitag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr im Rokokosaal im Kreismuseum, Domhof 12, statt.
Auf einer Strecke von 86 Kilometern trennte die innerdeutsche Demarkationslinie den Kreis Herzogtum Lauenburg von den benachbarten mecklenburgischen Landkreisen Grevesmühlen, Hagenow und Gadebusch. Die Grenzregimenter 6 in Schönberg und 8 in Grabow sicherten den hochgerüsteten Todesstreifen. Trotz Wachtürmen, Minen, Streckmetallzaun und Selbstschussanlagen kam es immer wieder zu Fluchtversuchen; teils erfolgreich, teils mit tödlichem Ausgang.
Viele Fälle blieben im Dunkeln, vom BGS im Westen nicht bemerkt und im Osten von der Staatssicherheit streng geheim gehalten. Erst die Auswertung der Akten der früheren Stasi-Bezirksverwaltung Schwerin brachte Licht in dieses dunkle Kapitel. Die Referentin hat dazu 2014 die erste wissenschaftliche Abhandlung zu Fluchten und Opfern an der Grenze zwischen Ostsee und Elbe vorgelegt. Die Busfahrt am folgenden Tag ist als Ergänzung gedacht (Es sind nur noch wenige Plätze frei. Informationen dazu unter Tel. 04542/87000).