Ratzeburg/Hundebusch (pm). Zwischen dem Kreis Herzogtum Lauenburg und dem Wurftaubenschießclub Ratzeburg (WTC) besteht ein nur noch bis Ende des Jahres befristeter Gestattungsvertrag zur Nutzung der Schießanlage im Hundebusch. Eine der Voraussetzungen für eine Verlängerung des Vertrages sollte die Umsetzung umwelttechnischer sowie umwelt- und immissionsschutzrechtlicher Erfordernisse und Standards für die Schießanlage sein. Das Konzept des WTC, das nun am 1. Oktober im Rahmen des Ausschusses für Forsten, Energie, Umwelt- und Klimaschutz öffentlich vorgestellt wurde, erfüllt nach Auffassung der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen diese Erwartungen in keiner Weise.
„Das Konzept ist auf einer Reihe unrealistischer Vorbedingungen aufgebaut“, heißt es in einer Stellungnahme der Grünen. „Für die einzige genehmigte Anlage, die Skeetanlage, sind keine wesentlichen Verbesserungen vorgesehen. Es gibt keine Idee zur Minderung des Schießlärms und keinen schlüssigen Plan zum Umgang mit den Bodenbelastungen. Stattdessen haben die Schützen einen Bauantrag für die Trapanlage eingereicht. Obwohl die Pläne hierfür schon Anfang der 1980er Jahre abgelehnt wurden, hatte man die Trapanlage, mit Schussrichtung auf den beliebten Wander- und Radfahrweg zwischen Ratzeburg und Salem errichtet und bis 2017 illegal betrieben. Dennoch hoffen die Schützen auf eine Genehmigung, um zusätzliche Mitglieder zu gewinnen und entsprechende Beiträge zu generieren.“
Auf der Sitzung des Kreisausschusses trug der WTC den Wunsch nach einer Verlängerung des derzeitigen Zustandes um mindestens fünf oder mehr Jahre als weitere Voraussetzung für ihre Pläne vor. Er hofft, in diesen Jahren genug Geld aufzubringen, um dann ein größeres, völlig neues Bauwerk im Hundebusch auf dem Gelände der Kreisforsten zu errichten, wobei die Altlasten aus zirka 112 Tonnen Blei, Arsen, Antimon und krebserregenden PAK (Polycyclischen Kohlenwasserstoffen) dann in einen großen Wall eingebaut werden sollen. Drei bis vier Hektar kreiseigener Wald müssten dafür gerodet werden. Dass dafür ein entsprechender Ausgleich mit Flächenerwerb erforderlich wäre, wurde im Vortrag des WTC nicht berücksichtigt.
Nach Auffassung der Grünen ist das vorgelegte Konzept eine Seifenblase: „Nach nunmehr drei Jahren Aufschub und jetzigem Sachstand fordern wir die Schließung und den vollständigen Rückbau der Anlage sowie eine umfängliche weitsichtige Bodensanierung, die auch der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen gerecht wird.“