Wenn man ‚outdoor‘ unterwegs ist in der freien Natur glauben doch viele, dass der Moosbewuchs die Himmelsrichtung anzeigt. In unseren Breitengraden wuchert Moos vor allem an der Nord- und Nordwestseite von Bäumen, Steinen oder Gebäuden. So wird dies auch als Wetterseite bezeichnet, da wegen der bei uns dominierenden Westwinde diese Seite am häufigsten Schauern abbekommt. Aufgrund des Sonnenverlaufs ist es auf dieser Seite zudem schattiger.
Aber so ganz verlässlich ist das nicht. Wichtig für das Mooswachstum sind die jeweils vor Ort vorherrschenden Wind- und Lichtverhältnisse. Manche Gegenden haben ein individuelles beziehungsweise abweichendes Mikroklima. Die Winde kommen dann nicht vornehmlich aus Westen. In dichten Wäldern, engen Schluchten oder an anderen dunklen Stellen gedeiht das Moos in alle Himmelsrichtungen.
Ein Kompass oder der Stand der Sonne sind verlässlichere Orientierungshilfen. Im Herzogtum Lauenburg ist der Elbe Lübeck Kanal, der in Nord-Südrichtung verläuft ,das beste Maß für die Himmelsrichtungen.