Ziethen (pm). Am Mittwoch, 26. Juni, gibt es Swing in der Heuherberge Ziethen, der einen mitnimmt, von Musikern, die in Perfektion ihres Gleichen suchen. Wo kann Swing besser klingen, als im Ambiente eines historischen Gebäudes und genau dafür sucht man lange nach professionellen Musikern damit es 100 Prozentig passt.
Keine angestaubten Klassiker, sondern vielmehr modern und doch in Tradition der berühmten Vorbilder. Gypsy-Jazz ist der erste in Europa entstandene Jazzstil. Er hat längst weltweit Anerkennung (z. B. jährliches Festival „DjangoFest“ in den USA) gefunden, aber immer noch in Europa die meisten praktizierenden Musiker und die größte Zuhörerschaft.
Django Reinhardt war der erste Vertreter dieser Jazzrichtung, der Weltruhm erlangte.
Typisch für die traditionellere Form des Gypsy-Jazz ist, dass sie stark familiär gebunden tradiert wird. In der Regel wird sie vom Vater an den Sohn, vom Onkel an den Neffen usw. weitergegeben, ohne dass sie schriftlich notiert ist. Es ist üblich, dass Anfänger stundenlang zuhören, die einzelnen Songs auswendig lernen und den älteren Spielern ihre Spieltechniken abschauen.
Innerhalb der Sippe bestehen die Bands mehr oder weniger als Familienunternehmen, in denen Söhne mit ihrem Vater und ihren Cousins auf Tournee gehen und mittels der intensiven Musiziererfahrungen ihre Spielweise perfektionieren. Als Gitarren kommen traditionell die Maccaferri-Gitarren zum Einsatz, wie sie in den 1930er Jahren vom italienischen Gitarrenbauer Maccaferri für die in Paris ansässige Firma Selmer gebaut wurden. Dieser Gitarrentyp sowie die heutigen Nachbauten zeichnet sich durch eine große Lautstärke aus. Das Instrument wird im Sitzen gespielt, ist mit Stahlsaiten bezogen und wird mit dem Plektrum angeschlagen. Die Kompositionen Reinhardts und die von ihm verwendeten erweiterten Akkorde bauen auf den gleichen Skalen auf. Andere Sinti-Gitarristen arbeiteten in Paris in den damals ebenfalls sehr beliebten Musetteensembles. Bis heute ist die Swing Musette – neben Stücken von Django Reinhardt – ein wichtiger Bestandteil des Gypsy-Jazz-Repertoires.
Das Quintett Les Hommes du Swing gründeten sich Ende 2015 in Hamburg und verfolgen seitdem in ihrer Musik den legendären Gipsy-Swing Django Reinhardts. Im Juni 2017 waren sie zum ersten Mal zu Gast im Torhaus und rissen die begeisterten Gäste mühelos mit.
Die Brüder Jeffrey, Roberto und Marcel sind Teil der großen Musikerfamilie Weiss. Sie spielen seit ihrer Kindheit zusammen und manifestieren in der Gruppe die traditionelle Spielweise des Sinti-Jazz oder „Jazz Manouche“. Kennzeichnend hierfür ist die charakteristische Rhythmik, Spielfreude, hohe Virtuosität, Dynamik und Improvisationslust. Die enge Verbindung der drei Brüder ist in ihrem hervorragenden Zusammenspiel hörbar.
Der Geiger Jordan Rodin, zugleich Bratschist der Hamburger Symphoniker, fügt mit seinem klassisch ausgebildeten Spiel der Band eine interessante Farbgebung hinzu, wobei der Einfluss der Legende, Stéphane Grappelli der zu Beginn der 1970er Jahre eine künstlerische Zusammenarbeit mit dem klassischen Geiger Yehudi Menuhin nicht zu überhören ist. Bassist des Quintetts ist Axel Burkhardt, eine bekannte Größe der Jazzszene in und um Hamburg, der mit seinem rhythmisch-pulsierenden Spiel die stabile Basis bildet. Allen gemein ist die Liebe zu Django Reinhardt und Stéphane Grappelli, die 1934 das „Quintette du Hot Club de France“ gründeten und damit dem europäischen Jazz eine eigene Identität verliehen.
Gekennzeichnet wird die Musik mit einer unglaublichen Leidenschaft und Fingerfertigkeit die im Gitarrenspiel der Gebrüder Weiss beispiellos ist.
Die Konzertabende werden vom „Musikfreundeskreis Ziethen“ organisiert und der Eintritt ist kostenlos. Die Livemusik Abende werden ehrenamtlich organisiert. Damit die Organisatoren besser planen können, ist eine Anmeldung zu den Musikabenden erforderlich. Das Pfarrhofcafé bewirtet mit Getränken und kleinen Speisen.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.musik-in-der-scheune.de oder unter der Telefonnummer 01577- 4019178