Mölln (pm). Seit 2015 läuft die „Partnerschaft für Demokratie“ des Bundesprogramms “Demokratie leben!” im Kreis Herzogtum Lauenburg, über welches Jugendprojekte oder Projekte für Menschen, die mit Jugendlichen arbeiten, gefördert werden können. In diesem Rahmen lädt der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg, der als lokale Koordinierungs- und Fachstelle aktiv ist, alle Interessierten zur diesjährigen fünften Demokratiekonferenz am Mittwoch, 13. März 2019, von 17.30 bis 21 Uhr, Haus der Sozialen Dienste, Grambeker Weg 111, in Mölln ein.
Die jährlichen Demokratiekonferenzen dienen der praxisnahen Auseinandersetzung mit den Themen Demokratie, Vielfalt, Jugendbeteiligung und Begegnung von Menschenfeindlichkeit. Eine Anmeldung ist erwünscht bis Mittwoch 6. März unter Email an info@kjr-herzogtum-lauenburg.de oder unter der Telefonnummer 04542-8437-84.
Als Einstieg wird Professor Dr. Waldemar Stange einen Impulsvortrag zum Thema „Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune“ halten. Kinder- und Jugendbeteiligung ist nicht nur gesetzlich verankert sondern auch eine Chance, um junge Menschen an demokratische Prozesse heranzuführen, Demokratie erfahrbar zu machen und Selbstwirksamkeit zu erleben. Über die Möglichkeiten einer Kommune Kinder- und Jugendbeteiligung umzusetzen, wird Prof Dr. Stange darüber hinaus anschließend in einem Workshop anhand von Praxisbeispielen nähere Einblicke geben. „Ein wichtiges Thema, welches nicht nur für Aktive aus der Jugendarbeit, sondern auch für Entscheidungsträger und Hauptamtliche der kommunalen Verwaltungen von Interesse ist“, so Sara Opitz vom Kreisjugendring.
So sind die Teilnehmenden der Demokratiekonferenz eingeladen, sich mit einem von insgesamt vier Schwerpunkten näher auseinanderzusetzen: Workshop 1 „#EuropaMachen“ (Junge Europäische Föderalistinnen und Föderalisten Schleswig-Holstein), Workshop 2 „Demokratie braucht Toleranz – Toleranz als Umgangsform im Miteinander“ (Ercan Kök, Sozialarbeiter und Sozialkompetenzen-Trainer), „Demokratie als Gestaltungs- und Handlungsspielraum: Einfache Methoden für Beteiligung“ (Dawid Noch, Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg), „Echte Kinder- und Jugendbeteiligung in der Kommune“ (Prof. Dr. Waldemar Stange, Leuphana Universität Lüneburg).
In Workshop 1 „#EuropaMachen“ werden die Referentinnen des Jugendverbands JEF gemeinsam mit den Teilnehmenden über ein „Europa der Vielfalt“ in den Austausch kommen: Was tut Europa für mich – für den jungen Menschen der Gegenwart und für den Erwachsenen der Zukunft? Warum ist es wichtiger denn je, selbst „Europa-Macher“ im Hier und Jetzt zu werden, sich einzubringen, mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen? Und warum sollten wir am 26. Mai nicht nur selber an der Europawahl teilnehmen, sondern auch andere motivieren ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen? Die jungen Referentinnen werden dabei näher von ihrem Engagement für ein demokratisches und geeintes Europa berichten und aktuelle Kampagnen vorstellen.
Ercan Kök wird in Workshop 2 „Demokratie braucht Toleranz – Toleranz als Umgangsform im Miteinander“ gemeinsam mit den Teilnehmenden den Fokus auf das Phänomen „Toleranz“ legen. Was ist Toleranz – und wo liegen ihre Grenzen? Wie tolerant ist unsere Gesellschaft und was macht Diskriminierung mit Menschen? Ausgehend von den Menschenrechten als Orientierung wird Ercan Kök auf vielfältige Weise anregen, sich mit Toleranz und ihrer Bedeutung für den Einzelnen sowie unsere Demokratie auseinanderzusetzen. Die theoretischen Kurzinputs werden durch interaktive Übungen zum Umgang im Miteinander unterstützt, welche zudem gleichermaßen vor Augen führen, wo Diskriminierung in unserer Gesellschaft stattfindet. Ziel des Workshops ist es, zu sensibilisieren und das eigene Handeln zu reflektieren, um beispielsweise in der Arbeit mit jungen Menschen – aber auch im Alltag – mit einem positiven und wertebasierten Menschenbild selbst Vorbild zu sein.
In Workshop 3 „Demokratie als Gestaltungs- und Handlungsspielraum: Einfache Methoden für Beteiligung“ wird Dawid Noch aufzeigen, wie Jugendarbeit einen hervorragenden Rahmen bietet, in dem Kinder und Jugendliche ihre eigene Welt mitgestalten können. Verschiedene Einrichtungen und Träger, aber auch Akteure aus Politik und Verwaltung können durch Projekte und/oder die Schaffung entsprechender Strukturen wesentlich dazu beitragen. Doch wie können Kinder und Jugendliche beteiligt werden? Wo ist Beteiligung von Kindern und Jugendlichen möglich? Und was ist Beteiligung überhaupt und wann hört sie auf? Diese Fragen werden mit den Teilnehmenden gemeinsam erarbeitet. Dabei werden niedrigschwellige Methoden vorgestellt, die für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen innerhalb der eigenen Organisationen und Strukturen eingesetzt werden können.
Anschließend an seinen Impulsvortrag wird Prof. Dr. Waldemar Stange in Workshop 4 aufzeigen, dass echte Kinder-und Jugendbeteiligung für eine größere Akzeptanz von politischen Entscheidungen sowie kreative Lösungen sorgt. Mit Beispielen aus der Praxis wird er einerseits darstellen, wie Handlungsspielräume für junge Menschen in der Kommune auf vielfältige Weise zugänglich gemacht werden können. Andererseits wird er gemeinsam mit den Teilnehmenden in den Blick nehmen, warum (vermeintliche) Ängste von Erwachsenen Macht abzugeben unbegründet bleiben.
Insbesondere Vereinen und Initiativen, die eine Projektidee haben, um Demokratie lebendig zu gestalten, bietet die Demokratiekonferenz die Möglichkeit mehr über die Umsetzung der Partnerschaft für Demokratie hier im Kreis zu erfahren. „Darüber hinaus ist es eine gute Gelegenheit als Interessierte mit bereits Aktiven ins Gespräch zu kommen und mit neuen Impulsen und Kontakten nach Hause zu gehen“, sagt Sara Opitz.
Jährlich werden über die Partnerschaft für Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg Fördermittel aus einem Gesamtbudget von 48.000 Euro an Projekte sowie 7.000 Euro im Rahmen des Jugendforums vergeben. Hier steht Sara Opitz vom Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg jederzeit beratend unter koordination@kjr-herzogtum-lauenburg.de oder der Telefonnummer 04542-8437-85 zur Verfügung. Weitere Informationen auch unter www.demokratiepartnerschaften-im-lauenburgischen.de.
Die fünfte Demokratiekonferenz wird im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Kreis Herzogtum Lauenburg durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.