Mölln (tbi). Mit einer Bilanz dessen, was durch die Bundespolitik in 2018 für den Kreis erreicht werden konnte, und was für das laufende und kommende Jahr zu erwarten ist, traf sich Norbert Brackmann mit Medienvertretern in Mölln zu einem Austausch. „Jetzt hocke ich also auf der Regierungsseite“, scherzte der direkt für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg – Stormarn-Süd gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete. Brackmann spielte damit auf seine Aufgabe als Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft an, die er seit knapp zehn Monaten in Berlin übernommen hat. Seine bisherigen Ämter im Bundestag, so auch im Haushaltsausschuss, hat er abgegeben.
Während in den großen Ballungsräumen über die Vergabe der 5G-Mobilfunk – Lizenzen gesprochen wird, sind im ländlichen Bereich immer noch „weiße Flecken“ im derzeitigen 4G-Frequenzbereich zu beklagen. Durch den Bund besteht eine Versorgungsauflage gegenüber den drei Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefonica/O2: Bis Ende 2019 müssen sie eine 4G-Abdeckung von 98 Prozent der Haushalte erreichen. Die Betreiber haben freiwillig eine Abdeckung von 99 Prozent im vergangenen Sommer zugesagt. Für die Telekom bedeutet das in unserer Region den Neubau von Mobilfunk-Standorten in Schnakenbek, Klempau, Grambek, Güster, Tramm, Hamwarde, Sachsenwald, Groß Sarau, Schmilau, Dalldorf, Koberg, Linau, Poggensee, Schönberg, Wentorf, Havekost und Großensee.
Vodafone hätte angegeben, im Herzogtum bereits im 4G-Netz eine Abdeckung von 98,8 Prozent erreicht zu haben. Das Unternehmen plant, bis 2020 einen neuen 4G-Mobilfunkstandort aufzubauen und drei bestehende Standorte für eine höhere Netzkapazität zu erweitern. Welche das sind, wollte Vodafone nicht mitteilen.
Bei Telefonica/O2 gibt es mehr zu tun: Bis Ende 2020 sind 20 neue LTE-Standorte geplant, teilweise mehrere je Gemeinde. Planungsorte sind: Lauenburg, Geesthacht, Wentorf, Dassendorf, Schwarzenbek, Aumühle, Schnakenbek, Hollenbek, Krummesse, Mustin und Groß Grönau.
Diese und weitere Informationen über die bundespolitischen Aktivitäten finden sich im Handout, das Norbert Brackmann freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Für den Kreistag Herzogtum Lauenburg bezeichnete der CDU-Politiker, der auch weiterhin Kreistagsabgeordneter ist, die Zusammenarbeit mit Bündnis 90/Die Grünen als „sachlich und vertrauensvoll“. Für die Landesmittel zur Förderung der Kindertagesstätten kann sich Norbert Brackmann vorstellen, dass die „Finanzströme ohne Beteiligung der Kreise“ fließen und die Gemeinden direkt die Finanzmittel verwenden. „Das wäre mir das Liebste“, so Brackmann. Zur viel diskutierten Höhe der Kreisumlage meinte der Politiker: „Ich will nicht ausschließen, dass wir die Kreisumlage 2020 nach unten schrauben“.