Ratzeburg (pm). Der Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“(PfD) hat auf seiner ersten Sitzung im neuen Förderjahr 2019 zwei demokratiestärkende Projekte beraten und auf den Weg bringen können. So erhält der niedersächsische Verein „Politik zum Anfassen e.V.“ die Möglichkeit, zusammen mit der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen das Beteiligungsprojekt „PIMP YOUR TOWN!“ durchzuführen.
In diesem Planspiel schlüpfen Schüler in die Rolle von Kommunalpolitikern. Sie beraten ihre eigenen Ideen aus ihrer konkreten Lebenswirklichkeit als Anträge und treffen lösungsorientierte Entscheidungen. Dabei lernen die Schüler nicht nur handlungsorientiert und nachhaltig die Abläufe in der Kommunalpolitik kennen, sondern können ihre eigenen Ideen in die lokale Politik einbringen. Bei der Arbeit werden die Schüler von den „echten“ Kommunalpolitikern unterstützt und die Anträge den „echten“ politischen Gremien am Ende als Drucksache vorgelegt. Parallel produzieren die Schüler einen Film und ein Magazin über das Planspiel, um ihre dreitätige kommunalpolitische Arbeit zu dokumentieren.
Die Initiative, „PIMP YOUR TOWN“ auch in Ratzeburg stattfinden zu lassen, ging von Schulsozialarbeiterin Barbara Stellingwerf aus. Sie hatte von diesem Projekt, das bereits in zahlreichen Kommunen mit großem Erfolg durchgeführt wurde, aus erster Hand erfahren und in ihrer Schule den Vorschlag unterbreiten, einmal daran teilzunehmen. Ein Ansinnen, das sowohl bei der Schulleitung, aber auch beim Begleitausschuss der PfD auf sehr offene Ohren traf und dort zu einem positiven Förderentscheid führte. Anfang Juni kann „PIMP YOUR TOWN!“ mit Schüler*innen des neunten Jahrganges damit durchstarten.
Ein weiteres umfangreiches Demokratieprojekt stellte der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Volkshochschule Ratzeburg vor. „Demokratie butten vör din Döör“ ist der Titel des Projektes, das politische Bildungs- und Mitmachangebote wie Vorträge oder Aktionstage umfasst, aber auch eine Ausstellung konzipieren will, die politisches Engagement und die handelnden Demokraten vor unser Haustür in Stadt und Umland sichtbar machen soll.
Ebenfalls eingerichtet wurde wieder ein Fond für sogenannte „Kleinprojekte“, um auch Einzelpersonen, Schulklassen oder Initiativen ohne rechtsfähigen Vereinsstatus die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen für eine starke Demokratie, gegen extremistische Einstellungen oder für ein gelingendes Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft umsetzen zu können. Bis zu 500 Euro können aus diesem Topf für solche Kleinprojekte in einem einfachen Antragsverfahren bereit gestellt werden, wobei der Begriff „Kleinprojekte“ irreführend ist, wie Projektberater Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der PfD zu berichten wusste: „Im vergangenen Jahr haben wir in 17 geförderten Kleinprojekten beinahe mehr Menschen erreicht als in den neun Großprojekten aus unserem Aktionsfond.“
Der Begleitausschuss wird bereits Ende Februar erneut tagen, um weitere Förderanträge zu beraten und dafür Mittel aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend bereit zu stellen. Interessierte Vereine und gemeinnützige Institutionen sind also weiterhin aufgefordert, sich mit ihren Projektideen beim Begleitausschuss zu präsentieren und Anträge einzureichen. Dabei unterstützt Karl Scheider von der Koordinierungs- und Fachstelle bei der BQG Personalentwicklung GmbH. Alle Informationen zum Antragsverfahren und den Förderrichtlinien sind unter www.partnerschaftdemokratie.de zu finden.