Herzogtum Lauenburg (pm). Ein spannendes Wochenende liegt hinter uns. Selten hat ein Bundesparteitag so viel mediale und öffentliche Aufmerksamkeit bekommen. Das lag sicher auch an der Ankündigung Angela Merkels, den Parteivorsitz abzugeben – eine historische Zäsur.
Das vergangene Jahr hat der CDU bundesweit viel Zuspruch gekostet. Daran waren nicht zuletzt die Personaldebatten schuld. Rücktrittsdrohungen, persönliche Anfeindungen und Streit werden von den Wählerinnen und Wählern selten mit guten Wahlergebnissen belohnt. Insofern konnte die CDU Herzogtum Lauenburg die Entscheidung der Kanzlerin, den Parteivorsitz der CDU nach 18 Jahren abzugeben, verstehen.
Der im Anschluss folgende Wettstreit der drei aussichtsreichsten Kandidaten, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn, sei aus Sicht der lauenburgischen Christdemokraten fair gewesen, habe die CDU belebt und auch über die Mitglieder hinaus das Interesse an der Demokratie gestärkt. „Mit den Regionalkonferenzen konnten wir einen echten Dialog einleiten und dabei drei hervorragende Kandidaten kennenlernen. Als CDU sind wir personell sehr gut aufgestellt und – was mindestens genauso wichtig ist – es wurde deutlich, dass die innerparteiliche Kommunikation funktioniert“, so Klaus Schlie.
Am Freitag war es dann soweit. Angela Merkel verabschiedete sich unter langanhaltendem Applaus und Standing Ovations. „In ihrer Abschlussrede hat sich unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel nochmals bei allen Mitgliedern vom ganzen, ganzen Herzen bedankt. Diesen Dank will und möchte ich gern zurückgeben. Unsere bisherige Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin hat unser Deutschland entscheidend geprägt und in einer schwierigen Zeit sicher geführt“, so Andrea Tschacher.
Es folgten die drei Reden der Kandidaten, in deren Anschluss die 1.001 Delegierten eine historische Entscheidung trafen. Im zweiten Wahlgang wurde Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Bereits als Ministerpräsidentin des Saarlandes hat Annegret Kramp-Karrenbauer gezeigt, dass sie das politische Handwerk versteht, indem sie das Saarland erfolgreich durch den Strukturwandel geführt hat.
Als Generalsekretärin konnte sie sich im Rahmen der Zuhörtour zudem ein genaues Bild davon machen, was die Mitglieder bewegt und welche Themen – auch abseits der Migrationsdebatte – angegangen werden müssen. Auch mit AKK werde es ein „Weiterso“ in dieser Form nicht geben.
„Mit dieser Wahl sind wir für die Zukunft und die kommenden Herausforderungen gut gewappnet“, meldet die CDU Herzogtum Lauenburg. Der Prozess der vergangenen Wochen habe jedoch auch gezeigt, dass sie sich nicht auf einen Flügel konzentrieren dürfen, sondern alle Markenkerne der CDU bedienen müssen. Insofern sei es wichtig, dass nun auch die Unterlegenen in die Arbeit der Partei eingebunden werden. „So können wir auch weiterhin als Volkspartei bestehen und die Zukunft Deutschlands langfristig gestalten.“