Herzogtum Lauenburg (pm). Dominosteine, Lebkuchen, Weihnachtskekse – süße Lebensmittel gehören insbesondere in der Vorweihnachtszeit zu unserem Leben dazu. Ob Zuhause, auf dem Weihnachtsmarkt oder bei der Familienfeier, das Angebot ist groß und schnell greift man zu. Innerhalb kürzester Zeit wird eine Menge Zucker konsumiert. „Große Zuckermengen verstecken sich nicht nur im Weihnachtsgebäck, sondern auch in den beliebten Heißgetränken wie Glühwein, Punsch und Co.“, sagt AOK-Ernährungsexpertin Katja Tiedemann.
Haben die Weihnachtsmärkte ihre Pforten geöffnet, dürfen Lebkuchen, Glühwein, Punsch und andere Leckereien nicht fehlen. Und je feierlicher die Atmosphäre, umso größer wird der Heißhunger nach den süßen Naschereien. Kleiner Wehrmutstropfen: Sie sind wahre Zuckerbomben. Dabei liefern sie kaum wichtige Vitamine und Mineralstoffe, sind sehr kalorienreich, aber sättigen nicht. Sie verursachen sogar schnell neuen Hunger.
Zuviel Zucker schadet der Gesundheit. Mittlerweile sind jeder zweite Erwachsene und jedes sechste Kind übergewichtig. Da Übergewicht ein entscheidender Risikofaktor für Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, spielt die Verringerung des hohen Zuckerkonsums eine maßgebliche Rolle. In einer Tüte Schokoladenkränze stecken rund 69 Gramm Zucker. Wer 100 Gramm Marzipankartoffeln isst, nimmt bereits rund 66 Gramm Zucker zu sich. Ein Glas Glühwein oder Punsch liefert etwa 21 Gramm Zucker. „Wer auf Süßes nicht verzichten möchte, für den gibt es gesunde Alternativen wie z. B. getrocknete Früchte, Nüsse, Mandarinen“ sagt Tiedemann.
Deutschland ist Weltmeister im Zuckerkonsum. Jeder Deutsche isst 31,9 Kilo Zucker im Jahr oder 90 Gramm am Tag (rund 30 Stück Würfelzucker). Das ist fast die doppelte Menge, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für vertretbar hält. Sie empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Kalorien als Zucker aufzunehmen. Das entspräche einer Menge von circa 50 Gramm. Noch idealer wären sogar nur fünf Prozent, also 25 Gramm. Diese Tagesmenge ist schnell erreicht. Sie entspricht sechs Teelöffeln oder acht Zuckerwürfeln. Und auch im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Zuckerkonsum weit vorne.
In geringen Mengen ist der Konsum von Zucker unbedenklich, die meisten von uns essen aber schlichtweg viel zu viel davon. Die süße Versuchung, die sich auch hinter Namen wie Glucose, Fructose, Honig und Sirup versteckt, ist in 74 Prozent aller abgepackten Lebensmittel in Supermärkten enthalten. Oft hilft nur ein kritischer Blick auf die Zutatenliste: Denn nicht nur hinter Saccharose, der für Haushaltszucker steht, steckt Zucker. In Zutatenlisten steckt Zucker hinter 70 Bezeichnungen wie beispielsweise wie Glucosesirup, Maltodextrin und Glucose-Fructose-Sirup. „Der meiste Zucker steckt bereits in verarbeiteten Produkten. Wer selber backt, hat die Zuckermenge in der Hand und kann so der Zuckerfalle entkommen“, rät Tiedemann. Bei vielen Rezepten kann z. B. die angegebene Zuckermenge um gut ein 1/3 reduziert werden, ohne dass der Geschmack darunter leidet.
Die App „AOK Gesund Einkaufen“ hilft Zuckerfallen direkt beim Einkauf zu entdecken und sich damit gesund zu ernähren (https://www.aok.de/pk/nordwest/inhalt/app-aok-gesund-einkaufen-3/). Mit dem Zucker-Scanner können Lebensmittel auf versteckten Zucker durchleuchtet werden.
Tabelle: „Zuckerbomben“ zur Weihnachtszeit:
|
Zucker in Gramm* |
Anzahl Zuckerw=FCrfel** |
100 g Schokoladenkr=E4nze |
69 |
23 |
100 g Marzipan-Kartoffeln |
66 |
22 |
100 g Gelee-Ringe |
66 |
22 |
100 g gebrannte Mandel |
60 |
20 |
100 g Pfeffern=FCsse |
48 |
16 |
100 g Zimtsterne |
39 |
13 |
100 g Lebkuchen |
39 |
13 |
100 g Vanillekipferl |
30 |
10 |
100 g Gew=FCrz-Spekulatius |
27 |
9 |
1 Glas Gl=FChwein/Punsch |
21 |
7 |
*
Die angegebenen Zuckermengen sind Beispiele und variieren =
ja nach Produkt und Hersteller.
** (3 g Zucker=
=3D 1 St=FCck W=FCrfelzucker)