Rendsburg/Mölln/Tramm (pm). Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote hat heute (22. November) im Hohen Arsenal 32 Schleswig-Holsteiner mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel ausgezeichnet. Es ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement, die Schleswig-Holstein zu vergeben hat.
Es sei eine Auszeichnung für die Bürger, die Bemerkenswertes in der Kommunalpolitik geleistet hätten, so Grote bei der Feierstunde in Rendsburg: „Es ist mir eine große Ehre, die Verdienstnadel als Zeichen der Anerkennung zu überreichen. Es ist eine sichtbare Wertschätzung jahrelangen Engagements für eine Gemeinde, eine Stadt, ein Amt oder einen Kreis. Ein kleines Symbol des Dankes.“
Die 32 Schleswig-Holsteiner kämen zusammengerechnet auf fast 1.000 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik. Sie hätten sich unter anderem für gesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt, für das Wohl von Kindern, Jugendlichen und Familien, für die Freiwillige Feuerwehr oder für die Gleichstellung von Mann und Frau. „Mit Ihrem Einsatz haben Sie in der jeweiligen Gemeinde und Stadt viel erreicht. Mit all Ihrer Kraft haben Sie sich dem Wohl, der Zukunftsfähigkeit und der Attraktivität Ihrer Gemeinde verschrieben. Sie als Kommunalpolitikerinnen und -politiker waren und sind jederzeit präsent und Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger. Mit all den erfolgreich umgesetzten Vorhaben, mit all den abgeschlossenen Projekten haben Sie gezeigt: Bürgerschaftliches Engagement lohnt sich. Und dafür gebührt allen 32 neuen Trägerinnen und Trägern der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel der Dank der gesamten Landesregierung.“
Die Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille wurde anlässlich des 200. Geburtstages des Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein am 26. Oktober 1957 gestiftet. Seit 2009 gibt es statt der Medaille die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel. Dadurch kann die Auszeichnung auch bei geeigneten Anlässen getragen werden.
Zu den 32 heute geehrten Bürgern gehörten auch Lieselotte Nagel aus Mölln und Heinrich Hanisch aus Tramm.
Aus der Laudatio:
„Heinrich Hanisch, Tramm
Heinrich Hanisch gehört seit 1978 bis heute der Gemeindevertretung der Gemeinde Tramm an. Im Laufe der letzten 40 Jahre wurde er zunächst zum 2. stellvertretenden Bürgermeister, dann zum 1. stellvertretenden Bürgermeister und im Jahr 1994 zum Bürgermeister seiner Gemeinde gewählt. In diesem Amt fungiert er seit 24 Jahren bis zum heutigen Tag. In seiner langjährigen Tätigkeit hat sich Herr Hanisch als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses und als Mitglied im Ausschuss für Kinderbetreuung des Amtes Büchen sowie als 1. stellvertretender Verbandsvorsteher des Schulverbandes Büchen engagiert.
Zu den besonderen Projekten während der ehrenamtlichen Tätigkeit von Bürgermeister Hanisch gehört unter anderem die Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses im Jahr 1984. In diesem Gebäude hat auch die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde ein neues Zuhause gefunden. Im Jahr 1998 wurde dann zusätzlich ein neues Löschfahrzeug in Dienst gestellt. Darüber hinaus war der zu Ehrende maßgeblich daran beteiligt, dass im Jahr 2004 die Kindertagesstätte eingeweiht und im Jahr 2012 der Anbau hieran fertiggestellt werden konnte. Herr Hanisch setzte sich dafür ein, dass die Gemeinde Tramm im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform im April 2007 vom Amt Breitenfelde zum Amt Büchen kam.
Lieselotte Nagel, Mölln
Lieselotte Nagel war seit 1993 bis zum Ende der letzten Wahlperiode in diesem Jahr Ratsherrin in der Stadtvertretung in Mölln. In dieser Zeit hat sie in zahlreichen Gremien als Mitglied, stellvertretende Vorsitzende oder als Vorsitzende mitgewirkt. Von 1994 bis 2000 war sie 1. stellvertretemde Bürgervorsteherin beziehungsweise 2. stellvertretende Bürgervorsteherin. Seit dem Jahr 2005 bis zum Ende ihrer aktiven Zeit (2018) war Lieselotte Nagel Bürgervorsteherin der Stadt Mölln.
Zu den Bürgern der Stadt pflegte Lieselotte Nagel einen besonders engen Kontakt, auch im Rahmen ihrer stattfindenden Einwohnersprechstunde. Sie zeigte großes Engagement nach wie vor für die Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Maszewo. Ihr ist es mit zu verdanken, dass der Austausch zwischen den beiden Städten so lebendig gestaltet werden konnte. Außerdem setzte sie sich für die Barrierefreiheit für eingeschränkt mobile Menschen ein. So hat sie es zum Beispiel erreicht, dass Bürgersteige in der Stadt abgesenkt wurden. Darüber hinaus wurden aufgrund ihres Engagements die Wanderwege um die örtlichen Seen abgesichert.“