Mölln/Schwarzenbeck (pm). Jedes Jahr verbringen mehr als 650 Schüler aus Deutschland im Rahmen des Rotary Austauschprogramms ein Austauschjahr in einem von 30 Gastländern. Durch das internationale Austauschprogramm bekommen die Jugendlichen einerseits die Möglichkeit ein neues Land, seine Bevölkerung, die Lebensgewohnheiten und seine Kultur kennenzulernen, andererseits sind sie Botschafter der eigenen Heimat im Gastland. Aus dem Herzogtum Lauenburg sind über den Rotary Club Herzogtum Lauenburg – Mölln gegenwärtig ein Schüler in den USA und eine Schülerin in Brasilien.
Im Gegenzug kommen gleichermaßen Jugendliche anderer Länder nach Deutschland. Für den Rotary Club Herzogtum Lauenburg – Mölln ist der Jugenddienst ein zentrales Anliegen. Seit vielen Jahren begleitet er aktiv Jugendliche aus den verschiedensten Erdteilen, die in unsere Region kommen. Seit Anfang August sind Eilyn und Pedro Inbounds des Rotary Club Herzogtum Lauenburg – Mölln. Eilyn kommt aus Venezuela, Pedro aus Chile. Beide besuchen für ein Jahr das Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln.
Pedro: Mit welchen Erwartungen bist Du nach Deutschland gekommen?
Eilyn: Ich kam mit der Erwartung, eine neue Sprache zu erlernen und eine neue Kultur kennen zu lernen, Freundschaften auf der ganzen Welt zu schließen und jeden Winkel Deutschlands und seine schönen Städte zu erkunden.
Pedro: Was ist dein erster Eindruck von Deutschland?
Eilyn: Mein erster Eindruck war, dass die Städte schön sind, alles sehr sauber und alles sehr grün ist.
Pedro: Wie hast Du Dich auf Dein Austauschjahr vorbereitet?
Eilyn: Ich hatte eine gute Vorbereitung, und habe schon etwas Deutsch in Chile gelernt. Manchmal ist es noch schwierig für mich, zu verstehen und zu reden. Aber es gibt Dinge, die ich bereits kenne und einige, die ich verbessern kann.
Pedro: Was würdest du jungen Menschen in Deutschland empfehlen, die ein Jahr in ihrem Heimatland Chile verbringen möchten?
Eilyn: Dass sie unbedingt die Art der Menschen in Chile genießen sollen! Die Leute sind sehr nett und freundlich und ziemlich fröhlich! Und das Essen ist sehr gut! Und es gibt schöne Orte in Chile, die unvergesslich sind!
Eilyn: Was ist Dein erster Eindruck von Deutschland?
Pedro: Seit ich mit dem Flugzeug in Deutschland gelandet bin habe ich mich in das Land verliebt, ich sah die Städte und ich fühlte, dass es ein Traum ist. Es ist ein schönes Land.
Eilyn: Worin siehst Du die größten Unterschiede zu Deinem Heimatland Venezuela?
Pedro: Es gibt viele Unterschiede zwischen Deutschland und Venezuela, Deutschland ist wirklich groß und es ist ein entwickeltes Land. Das Klima ist sehr unterschiedlich, Venezuela ist tropisch, Deutschland hat die vier Jahreszeiten. In Bezug auf das Essen – in Venezuela gibt es viele Früchte, wegen der Art des Klimas gibt es Papayas, Pasión Obst, Melone und in Deutschland dominieren rote Früchte. Im Hinblick auf die Kulturen sind die Menschen in Venezuela immer freundlich zu allen und in Deutschland sind die Menschen ernster.
Eilyn: Worauf bist Du am meisten in Deinem Jahr hier in Deutschland gespannt?
Pedro: Was ich wirklich will, ist, Deutsch zu lernen, viele Freunde aus verschiedenen Kulturen zu finden und immer wieder zu zeigen, wie wunderbar Venezuela ist.
Ich denke, dass die Erfahrung, allein in einem anderen Land zu sein, für mich selbst verantwortlich und verantwortlich zu sein, das ist, was ich am meisten mag, das persönliche Wachstum, das den Austausch ermöglicht.
Eilyn: Was hast Du Dir ganz anders vorgestellt?
Pedro: Ich dachte, es würde schwierig werden, sich anzupassen, aber es war nicht so, die Leute, von denen ich umgeben bin, machten es mir leicht und angenehm.
Eilyn: Welches Ziel hast Du für die nächsten vier Wochen?
Pedro: Mein Hauptziel ist, die Sprache zu lernen, ich lerne jeden Tag etwas Neues.
Eilyn: Was vermisst Du am meisten?
Pedro:Meistens meine Familie, aber ich weiß, dass ein Jahr schnell vergeht und ich die Zeit hier genießen muss und dann all meine Erfahrungen mit ihnen teilen kann.
Das Rotary Austauschprogramm richtet sich an schulpflichtige Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren (der 18. Geburtstag darf zu Beginn des Austauschjahres am 1. August noch nicht erreicht sein) in der Regel im Anschluss an die zehnte Klasse. Der Austausch dauert ein Schuljahr, maximal zwölf Monate, und beginnt im Juli oder August. Weiterführende Informationen gibt es unter www.rotary-jd.de und www.herzogtum-lauenburg-moelln.rotary.de.
Interview: Karsten Lessing